Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 733
DOI: 10.1055/s-0041-1732230
Donnerstag 23.09.2021
Poster

Neue Versorgungsformen in Gynäkologie und Pädiatrie - Kindzentrierte Psychosoziale Grundversorgung im ambulanten Sektor (KID-PROTEKT)

D Kolodziej
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
S Pawils
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
P Wolkwitz
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
N Nitzschke
2   Stiftung SeeYou, Hamburg, Deutschland
,
S Siefert
2   Stiftung SeeYou, Hamburg, Deutschland
3   Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Trotz des Vorhandenseins von Unterstützungsangeboten für belastete Familien zeigen Studien vielfach, dass gerade psychosozial belastete Familien nicht im Hilfesystem ankommen bzw. unterstützende Angebote nur unzureichend in Anspruch nehmen. Das Projekt KID-PROTEKT untersucht, wie die sektorenübergreifende Zusammenarbeit von ambulanter Gynäkologie bzw. Pädiatrie mit der Kinder- und Jugendhilfe zur Umsetzung der gesetzlich geforderten Präventionsleistungen unter Effektivitäts- und Effizienzaspekten bestmöglich gelingen kann.

    Methoden Die in der Regelversorgung bestehenden Routineuntersuchungen zur Schwangerenvorsorge (Gynäkologie) und Früherkennung von Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen („U“-Untersuchungen, Pädiatrie) werden um eine psychosoziale Belastungsanamnese erweitert. In einer Clusterrandomisierten kontrollierten Studie wird ein lotsengestütztes Verfahren („Supported Treatment“) mit einer Variante ohne systematische Einbindung der Jugendhilfe („Qualified Treatment“) gegenüber Treatment as usual (TAU) hinsichtlich Effektivität und Effizienz verglichen. Das primäre Outcome (Weiterleitung) und die sekundären Outcomes (Selbstwirksamkeitserwartung, Lebensqualität und psychische Gesundheit) werden anhand der Daten von mehr als 8.000 Patientinnen und 24 Arztpraxen analysiert.

    Ergebnisse Die Bewertung der neuen Versorgungsformen aus Perspektive der Eltern und der 24 teilnehmenden Arztpraxen (ÄrztInnen und Medizinischen Fachangestellten) wird präsentiert.

    Fazit Die Ergebnisse sind hinsichtlich der praxisspezifischen Umsetzung in den neuen Versorgungsformen zu diskutieren. Die neuen Versorgungsformen können das Schnittstellenmangement Medizin-Jugendhilfe in der ambulanten Versorgung von Schwangeren und Familien verbessern.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    02. September 2021

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