Einschätzung der Erkrankungsschwere der Neurodermitis durch Ärzte und Patienten in Abhängigkeit vom Geschlecht: Ergebnisse aus dem Deutschen Neurodermitisregister TREATgermany+

L Heinrich; E Haufe; S Abraham; A Heratizadeh; I Harder; A Kleinheinz; A Wollenberg; E Weisshaar; F Wiemers; K Ertner; K Schäkel; M Augustin; J Wildberger; R von Kiedrowski; A Zink; M Pawlak; M Worm; M Sticherling; I Effendy; M Hilgers; S Quist; A Asmussen; C Handrick; M Bell; P Staubauch-Renz; B Schwarz; S-H Hong-Weldemann; B Homey; T Werfel; S Weidinger; J Schmitt; Die Treatgermany Study Group

doi:10.1055/s-0041-1732223

Das Gesundheitswesen, Table of Contents

Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 730-731
DOI: 10.1055/s-0041-1732223

Donnerstag 23.09.2021

Poster

Einschätzung der Erkrankungsschwere der Neurodermitis durch Ärzte und Patienten in Abhängigkeit vom Geschlecht: Ergebnisse aus dem Deutschen Neurodermitisregister TREATgermany+

L Heinrich

¹Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland

,

E Haufe

¹Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland

,

S Abraham

²Universitäts AllergieCentrum Dresden, Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland

,

A Heratizadeh

³Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

,

I Harder

⁴Zentrum für Entzündliche Hauterkrankungen, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universitäts-klinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

,

A Kleinheinz

⁵Hautklinik, Elbe Klinikum Buxtehude, Buxtehude, Deutschland

,

A Wollenberg

⁶Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, LMU München, München, Deutschland

,

E Weisshaar

⁷Berufsdermatologie, Klinik für Dermatologie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

,

F Wiemers

⁸Praxis Dr. Ulrike Wiemers/Dr. Franca Wiemers, Leipzig, Deutschland

,

K Ertner

⁹Praxis Dr. Konstantin Ertner, Nürnberg, Deutschland

,

K Schäkel

¹⁰Klinik für Dermatologie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

,

M Augustin

¹¹Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

,

J Wildberger

¹²Hautmedizin Bad Soden, Bad Soden am Taunus, Deutschland

,

R von Kiedrowski

¹³CMSS – Company for Medical Study and Service, Selters/Westerwald, Deutschland

,

A Zink

¹⁴Klinik für Dermatologie und Allergologie, TU München & Zentrum für Umweltmedizin GmbH, München, Deutschland

,

M Pawlak

¹⁵Praxis Dr. Anika Hünermund, Mario Pawlak, Heilbad Heiligenstadt, Deutschland

,

M Worm

¹⁶Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Charité Berlin, Berlin, Deutschland

,

M Sticherling

¹⁷Klinik für Dermatologie, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland

,

I Effendy

¹⁸Klinik für Dermatologie, Klinikum Rosenhöhe, Bielefeld, Deutschland

,

M Hilgers

¹⁹Universitätsklinikum Aachen, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland

,

S Quist

²⁰Praxis Prof. Dr. Sven Quist, Mainz, Deutschland

,

A Asmussen

²¹Praxis Dr. Andrea Asmussen, Dermatologie an der Lesum, Bremen, Deutschland

,

C Handrick

²²Praxis Dr. Christiane Handrick, Berlin, Deutschland

,

M Bell

²³Praxis Dr. Magnus Bell, Thomas Kaiser, Andernach, Deutschland

,

P Staubauch-Renz

²⁴Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universitätsklinikum Mainz, Mainz, Deutschland

,

B Schwarz

²⁵Praxis Dr. Beate Schwarz, Langenau, Deutschland

,

S-H Hong-Weldemann

²⁶Praxis Dr. Sung-Hei Hong-Weldemann, Freiburg im Breisgau, Deutschland

,

B Homey

²⁷Klinik für Dermatologie, Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

,

T Werfel

³Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

,

S Weidinger

²⁸Zentrum für Entzündliche Hauterkrankungen, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland

,

J Schmitt

¹Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland

,

Die Treatgermany Study Group

› Author Affiliations

Abstract

Full Text

Einleitung TREATgermany ist ein Forschungsregister, das deutschlandweit Informationen zu Erkrankungsschwere, Therapieverlauf und Patient Reported Outcomes bei erwachsenen Patienten mit moderater bis schwerer Neurodermitis (AD) dokumentiert. Im Beitrag wird der Zusammenhang der globalen Einschätzung der Erkrankungsschwere der AD durch Ärzte und Patienten zur Baselinevisite und deren Abhängigkeit von Erkrankungssymptomen untersucht.

Methoden Skalen: Globale Einschätzung der Schwere der AD (0 (abgeheilt) - 5 (sehr schwer)) durch Patienten (PGA) und Ärzte (IGA). Symptome: NRS für Schmerzen, Juckreiz und Schlafstörungen der letzten 3 Tage (0 (kein Auftreten des Symptoms) - 10 (schwerst-vorstellbares Auftreten)). Statistik: Stata 15, Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test. ⁺ TREATgermany wird durch Sanofi, LEO, Galderma und Lilly finanziell unterstützt.

Ergebnisse 2016-2020 wurden 1.025 Patienten (Alter 42±15 Jahre; 42% Frauen) in 38 Zentren eingeschlossen. PGA und IGA lagen im Median bei beiden Geschlechtern bei 3 (moderat). Frauen (F) litten stärker unter den erfragten Symptomen als Männer (M) (Mediane: Schmerzen: 4 vs 3, Juckreiz: 7 vs 6, Schlafstörungen: 5 vs 4). PGA und IGA stimmten bei 38,4% der Patienten überein. 30,2 bzw. 31,4% der Frauen sowie 35,1 bzw. 26,5% der Männer schätzten ihre AD leichter bzw. schwerer ein als der Arzt (F: p = 0,9; M: p = 0,002). 50,3% der Patienten litten stark unter Schmerzen, Juckreiz oder Schlafstörungen (mind. 1 Wert ≥7), 14,2% unter allen 3 Symptomen. Je 38,0 bzw. 46,2% dieser Patienten schätzten ihre AD schwerer ein als der Arzt (M 33,8 vs 39,7%; F 42,5 vs 52,0%).

Fazit Arzt- und Patientenbeurteilung der AD stimmen geschlechtsspezifisch insbesondere bei schwerem Symptomerleben nicht immer überein. Dies zeigt den Bedarf an individualisierter Behandlung der AD, die Patientenpräferenzen im Fokus hat.