Einleitung Digitale Gesundheitsinformationen sind zunehmend auch für ältere Menschen ab 55 Jahren
eine wichtige und v.a. zugängliche Informationsquelle. Dabei werden Gesetzliche Krankenkassen
(GKVen) als Anbieter von Gesundheitsinformationen auch von Gesetzgeberseite immer
mehr in die Pflicht zur Aufklärung und Beratung von Versicherten genommen.
Methoden Im Rahmen des EFRE-geförderten Projekts „Prävention im Alter Sachsen-Anhalt – PrimA
LSA“ (Vorhabennummern: ZS/2019/07/99610, ZS/2020/06/145442) wird eine systematische
Recherche nach Informationen zu Präventionsmaßnahmen, u.a. zum Thema Darmkrebsfrüherkennung,
auf den Webseiten der in Sachsen-Anhalt vorrangig vertretenen GKVen durchgeführt.
Die identifizierten Materialien werden anschließend von zwei unabhängigen Gutachter*innen
anhand eines zuvor in Anlehnung an die Leitlinie evidenzbasierte Gesundheitsinformation
entwickelten Kriterienkatalogs bewertet.
Ergebnisse Die identifizierten Materialien werden aktuell anhand des Kriterienkatalogs (Transparenzkriterien,
Textgestaltung, Inhaltliche Kriterien, Sprache, Häufigkeiten und statistische Informationen,
Visualisierung, Barrierefreiheit) bewertet. Die ersten Erfahrungen aus einem Pretest
lassen vermuten, dass die Materialien den Kriterien evidenzbasierter Gesundheitsinformationen
nicht vollumfänglich gerecht werden, insbesondere der Barrierefreiheit. Dies würde
auch frühere wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen. Die detaillierten Ergebnisse
werden am Beispiel der Darmkrebsfrüherkennung präsentiert.
Fazit Die Ergebnisse zur systematischen Recherche sollen im Anschluss mit den GKVen diskutiert
und alters-, geschlechts- und zielgruppenspezifische Good-Practice-Kriterien für Gesundheitsinformationen
weiterentwickelt werden.
Literatur auf Anfrage