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CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S167
DOI: 10.1055/s-0041-1728265
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Von der Schwannzelle zum Neuron: Reprogrammierung von Innenohr-Gliazellen als Werkzeug zur Regenerierung von Hörnervenzellen.

J Kempfle
1   Massachusetts Eye and Ear Infirmary, Harvard Medical School, Department of Otolaryngology, Boston, Vereinigte Staaten von Amerika
,
A Edge
1   Massachusetts Eye and Ear Infirmary, Harvard Medical School, Department of Otolaryngology, Boston, Vereinigte Staaten von Amerika
› Author Affiliations
 
 

    Sensorineuraler Hörverlust ist irreversibel und wird unter anderem durch Verlust von Hörnervenzellen (Sprialganglion- Neurone, SGN) verursacht. Regeneration der Nervenzellen durch Schwannzellen kann möglicherweise eine Alternative zu Hörimplantaten bieten. Nervenzellen und Schwannzellen des peripheren Nervensystems sind eng verwandt und haben gemeinsame Vorläuferzellen. Bisherige Arbeiten unseres Labors haben gezeigt, dass im postnatalen Mausinnenohr eine Untergruppe an Gliazellen existiert, die stimuliert werden kann, und sich sowohl in vitro als auch in vivo in Nervenzellen reprogrammieren lässt. Mithilfe von transgenen Mäusen und Lentiviren konnten wir in vitro und in vivo proneurale Gene, wie etwa Lin28, Ascl1 oder Neurog1, in Plp1 positiven Gliazellen vorübergehend aktivieren. Dies war ausreichend, um neuronale Differenzierung und Reprogrammierung von Schwannzellen in Nervenzellen zu initiieren. Wir konnten dies sowohl in Maus Innenohr-Gliakulturen, als auch in einem Mausmodell für neuronalen Hörverlust (auditory neuropathy) in vivo erfolgreich demonstrieren.

    Das Ziel unserer Konversionsstudien ist es, erstmals endogene Schwannzell- Transdifferenzierung im Innenohr möglich zu machen: Auditorische Gliazellen haben das Potenzial, Hörnervenzellen nach deren Verlust zu ersetzen, und könnten sich daher für zukünftige Regenerationstherapien als essentiell nützlich erweisen.

    Poster-PDF A-1692.pdf


    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Kempfle Judith
    Universitätsklinikum Tübingen, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
    Tübingen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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