Hintergrund Die Sarkoidose ist eine granulomatöse multi-system Erkrankung die sich am häufigsten
pulmonal manifestiert (ca. 90 % ). Die extrapulmonale Manifestation ist selten, tritt
jedoch auch im Kopf-Hals-Bereich auf und kann ein erstes Symptom dieser chronisch-systemischen
Erkrankung sein. Ziel unserer Untersuchung ist es die vielfältigen klinischen Erscheinungsbilder
und Behandlungsoptionen der Sarkoidose im Kopf-Hals Bereich darzustellen.
Material und Methoden
Es wurde eine retrospektive Erhebung an Universitätskliniken Göttingen und Bonn durchgeführt
und alle Patienten inkludiert die an den entsprechenden HNO-Kliniken behandelt wurden.
Ergebnisse
Es wurden 62 Patienten identifiziert. Hierbei wurde bei insgesamt 85.4 % der Patienten
die Erstdiagnose Sarkoidose durch die behandelnden HNO-Ärtze gestellt. Es zeigte sich
in 42.3 % (n=30) ein Befall der Lymphknoten und 57.7 % der Patienten hatten extranodale
Manifestationen (bspw. der Haut, der Nasennebenhöhlen). Fünfzehn Patienten (24.2 % )
zeigten zusätzlich eine Sarkoidose der Lunge die mittels Röntgen-Thorax oder CT-Thorax
diagnostiziert wurde. 30.6 % (n=19) der Patienten wurden mit oralem Cortison, drei
Patienten mit Cortison und Methotrexat, ein Patient erhielt bei bekannter Sarkoidose
mit Progression die initiale Kombination aus Cortison und Azathioprin, ein Patient
brach die Therapie ab. Die übrigen Patienten wurden zunächst ohne medikamentöse Therapie
klinisch überwacht.
Diskussion
Die Sarkoidose im Kopf-Hals-Bereich sollte als Differentialdiagnose bei Lymphknotenschwellung,
chronischer Sinusitis oder Affektionen der Haut in Betracht gezogen werden. Bei erstmaligem
Nachweis einer extrapulmonalen Sarkoidose muss eine weitere kardiale und pulmonologsiche
Abklärung erfolgen um eine multisystemische Beteiligung auszuschließen.
Poster-PDF
A-1286.pdf