Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S44
DOI: 10.1055/s-0041-1727720
Abstracts
Hals

Klinische Manifestation der extrapulmonalen Sarkoidose im Kopf-Hals-Bereich

T Send
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/- Chirurgie, Bonn
,
P Korsten
2   Universitätsklinikum Göttingen, Klinik für Nephrologie und Rheumatologie, Göttingen
,
M Bertlich
3   Universitätsklinikum München (LMU), Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
F Bootz
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/- Chirurgie, Bonn
,
M Jakob
4   Panklinik am Neumarkt, Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Köln
,
S Strieth
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/- Chirurgie, Bonn
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Die Sarkoidose ist eine granulomatöse multi-system Erkrankung die sich am häufigsten pulmonal manifestiert (ca. 90 % ). Die extrapulmonale Manifestation ist selten, tritt jedoch auch im Kopf-Hals-Bereich auf und kann ein erstes Symptom dieser chronisch-systemischen Erkrankung sein. Ziel unserer Untersuchung ist es die vielfältigen klinischen Erscheinungsbilder und Behandlungsoptionen der Sarkoidose im Kopf-Hals Bereich darzustellen.

    Material und Methoden Es wurde eine retrospektive Erhebung an Universitätskliniken Göttingen und Bonn durchgeführt und alle Patienten inkludiert die an den entsprechenden HNO-Kliniken behandelt wurden.

    Ergebnisse Es wurden 62 Patienten identifiziert. Hierbei wurde bei insgesamt 85.4 %  der Patienten die Erstdiagnose Sarkoidose durch die behandelnden HNO-Ärtze gestellt. Es zeigte sich in 42.3 %  (n=30) ein Befall der Lymphknoten und 57.7 %  der Patienten hatten extranodale Manifestationen (bspw. der Haut, der Nasennebenhöhlen). Fünfzehn Patienten (24.2 % ) zeigten zusätzlich eine Sarkoidose der Lunge die mittels Röntgen-Thorax oder CT-Thorax diagnostiziert wurde. 30.6 %  (n=19) der Patienten wurden mit oralem Cortison, drei Patienten mit Cortison und Methotrexat, ein Patient erhielt bei bekannter Sarkoidose mit Progression die initiale Kombination aus Cortison und Azathioprin, ein Patient brach die Therapie ab. Die übrigen Patienten wurden zunächst ohne medikamentöse Therapie klinisch überwacht.

    Diskussion Die Sarkoidose im Kopf-Hals-Bereich sollte als Differentialdiagnose bei Lymphknotenschwellung, chronischer Sinusitis oder Affektionen der Haut in Betracht gezogen werden. Bei erstmaligem Nachweis einer extrapulmonalen Sarkoidose muss eine weitere kardiale und pulmonologsiche Abklärung erfolgen um eine multisystemische Beteiligung auszuschließen.

    Poster-PDF A-1286.pdf


    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Send Thorsten
    Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/- Chirurgie
    Bonn

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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