Pneumologie 2021; 75(S 01): S44
DOI: 10.1055/s-0041-1723347
Latebreaking Abstracts 2021

PRiVent – Früherkennung und Frühintervention bei Risikopatienten zur Vermeidung von invasiver Langzeitbeatmung

F C Trudzinski
1   Thoraxklinik, Universitätsklinikum Heidelberg; Translational Lung Research Center (Tlrc) Heidelberg, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL); Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin
,
F Bornitz
2   Thoraxklinik, am Universitätsklinikum Heidelberg; Pneumologie und Beatmungsmedizin; Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik-Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg
,
M Müeller
3   Thoraxklinik-Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg; Pneumologie und Beatmungsmedizin
,
N Sturm
4   Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg
,
T Frerk
5   Aqua – Institut für Angewandte Qualitätsförderung und Forschung Im Gesundheitswesen
,
J Meis
6   Institut Medizinische Biometrie und Informatik, Universitätsklinikum Heidelberg
,
D Kronsteiner
6   Institut Medizinische Biometrie und Informatik, Universitätsklinikum Heidelberg
,
A Ghiani
7   Klinik Schillerhöhe; Pneumologie und Pneumologische Onkologie; Pneumologie und Beatmungsmedizin Klinik Schillerhöhe
,
A Schneider
8   Fachklinik Wangen; Fachkliniken Wangen; Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin
,
V Gassmann
9   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik-Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg
,
J Szecsenyi
4   Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg
,
F JF Herth
10   University Hospital Heidelberg; Institute of Internal Medicin III – Pneumology; Thoraxklinik
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung: Mit PRiVENT ist ein vom Innovationsfond des GBA gefördertes Projekt (01NVF19 023, Start 07/20), welches sich zum Ziel gesetzt hat, über vier Jahre Laufzeit den Weaningerfolg bei Patienten mit Langzeitbeatmung in Baden-Württemberg zu verbessern. Für die Beatmungsentwöhnung nach stattgehabter akutmedizinscher Versorgung gibt es eine Reihe zertifizierter Weaningzentren (WZ). Bis zu 85% der Patienten, die invasiv beatmet entlassen werden, haben in Deutschland keinen Zugang zu einem WZ gehabt. Zudem ist Weaning-Erfolg maßgeblich davon abhängig, dass der Weaning-Prozess frühzeitig multiprofessionell erfolgt. Es wird nicht möglich sein, alle Patienten im prolongierten Weaning diesen WZ zuzuführen, daher will PRiVENT das Fachwissen aus den Expertenzentren in die Regelversorgung überführen.

    Methoden: PRiVENT wird mit Einsatz eines in Entwicklung befindlichen Prognosemodells aus GKV-Routinedaten einen Algorithmus für die Identifikation von Patienten mit einem hohen Risiko für ein Weaning-Versagen entwickeln. Diese werden in einer zweijährigen Interventionsstudie durch ein interprofessionelles Team aus einem WZ mittels eines Weaningboards intensiv im Weaningprozess begleitet, das Outcome wird mit einer Kohorte aus ebenfalls GKV-Daten verglichen. Neben professioneller Öffentlichkeitsarbeit entsteht eine Reihe von Fortbildungsmodulen, um das Wissen um Weaning in nicht spezialisierten Zentren zu verbessern. Hierbei wird auf ein hohes Maß an digitalen Lern- und Kommunikationswegen geachtet, mit dem Ziel diese auch breit zu implementieren.

    Ergebnisse: Ein konstruktives Konsortium aus vier Weaning-Zentren in BW unter Zusammenarbeit mit der Abt. Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung sowie dem Institut für medizinische Biometrie und Informatik am Universitätsklinikum Heidelberg, dem aQua-Institut und der AOK BW wurde geschaffen. Vor Start der Interventionsstudie im Juli 2021 läuft die Entwicklung des Prognosemodells durch das aQua-Institut unterstützt durch ein Literaturreview zu Risikofaktoren für Weaningversagen. Die Daten hierfür konnten von der AOK BW bereits bereitgestellt werden. Die weiteren Abläufe und die Anwendbarkeit des Prognosemodels werden in einer kurzen Pilotstudie an 10 Patienten in Heidelberg ab März 2021 getestet.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    30. April 2021

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