Pneumologie 2021; 75(S 01): S18
DOI: 10.1055/s-0041-1723295
Latebreaking Abstracts 2021

Ventrikuläre Arrhythmien bei Herzinsuffizienz-Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion und zentraler Schlafapnoe. Eine Analyse der SERVE-HF Major Substudie

C Fisser
1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
J Bureck
1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
L Gall
1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
V Vaas
1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
J Priefert
1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
S Fredersdorf
1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
F Zeman
2   Universitätsklinikum Regensburg; Zentrum für Klinische Studien
,
D Linz
3   Universitätsklinik Maastricht; Abteilung für Kardiologie
,
H Woehrle
4   Schlaf- und Beatmungszentrum Ulm/Blaubeuren
,
R Tamisier
5   Universitätsklinik Grenoble; Schlaflabor
,
H Teschler
6   Ruhrlandklinik Essen; Abteilung für Pneumologie
,
M Cowie
7   Imperial College London; Nationales Herz- und Lungeninstitut
,
M Arzt
8   Univ. Klinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung: Die Cheyne-Stokes-Atmung (CSA) könnte ventrikuläre Arrhythmien bei Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) und zentraler Schlafapnoe (ZSA) auslösen. Diese Studie bestimmte die Prävalenz und die Prädiktoren einer hohen nächtlichen Arrhythmielast bei Patienten mit HFrEF und ZSA (mit und ohne CSA) und evaluierte die zeitliche Assoziation zwischen der CSA und der ventrikulären Arrhythmielast.

    Methodik: Diese Querschnittstudie inkludierte 239 Patienten mit HFrEF und ZSA der SERVE-HF Major Substudie, bei der das nächtliche EKG der Polysomnographie verwertet werden konnte. Die CSA wurde stratifiziert in ≥ 20% und < 20% der gesamten Aufzeichnungszeit (TRT). Eine hohe ventrikuläre Arrhythmielast wurde definiert als > 30 ventrikuläre Extrasystolen (VES) pro Stunde TRT. Eine Subanalyse evaluierte die zeitliche Assoziation zwischen der CSA und dem Auftreten von ventrikulären Arrhythmien während des N2-Schlafs.

    Ergebnisse: Eine hohe ventrikuläre Arrhythmielast wurde bei 44% der Patienten beobachtet. In einer multivariablen logistischen Regressionsanalyse waren männliches Geschlecht, ein niedriger systolischer Blutdruck, der Nichtgebrauch von Antiarrhythmika und CSA ≥ 20% signifikant mit einer VES-Last > 30/Stunde assoziiert (odds ratio [95% confidence interval]: 5,49 [1,51 – 19,91], p = 0,010; 0,98 [0,97 – 1,00], p = 0,017; 5,02 [1,51 – 19,91], p = 0,001; and 2,22 [1,22 – 4,05]; p = 0,009). Es traten vermehrt VES in Schlafphasen mit CSA im Vergleich zu Schlafphasen ohne CSA auf (Median [interquartile range]: 64,6 [24,8 – 145,7] vs. 34,6 [4,8 – 75,2]/Stunde N2 Schlaf; p = 0.006).

    Schlussfolgerung: Weitere mechanistische Studien und Arrhythmieanalysen großer randomisierter Studien, die den Behandlungseffekt der CSR auf die ventrikuläre Arrhythmielast und Arrhythmie-bezogene Outcomes untersuchen sind wünschenswert, um den Beitrag der CSA auf die Arrhythmielast bei Patienten mit HFrEF zu klären.


    Publication History

    Article published online:
    30 April 2021

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