Rofo 2021; 193(S 01): S10-S11
DOI: 10.1055/s-0041-1723156
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie

Anwendung eines neuartigen Bildverarbeitungsverfahrens: Digitale Varianz-Angiographie (DVA) bei der Embolisation der Prostata-Arterie (PAE)

L Alizadeh
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main, Frankfurt
,
T Vogl
2   Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
C Booz
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main, Frankfurt
2   Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die Digitale Varianz Angiographie (DVA) ist definiert als eine neuartige Röntgenbildverarbeitungsmethode zur Visualisierung von Kontrastbewegungen. Der Algorithmus erzeugt so genannte DVA-Bilder, welche ähnlich zur herkömmlichen Digitalen-Subtraktionsangiographie (DSA) dazu dienen Gefäße darzustellen. Ziel der Studie war es, die Leistungsfähigkeit der DVA im Vergleich zur digitalen Standard-Subtraktionsangiographie (DSA) für vaskuläre Eingriffe bei der Embolisation der Prostata-Arterie (PAE) zu vergleichen.

Material und Methoden Wir untersuchten angiographische Aufnahmen von 35 Patienten (mittleres Alter 68,36, SD 6,76, Bereich 42 – 84), die sich in unserer Einrichtung einer PAE unterzogen. Das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) von DSA- und DVA-Bildpaaren wurde anhand von Regions of Interest (ROI) verglichen. Der visuelle Vergleich hinsichtlich der Bildqualität wurde ebenfalls von drei erfahrenen interventionellen Radiologen in einer randomisierten verblindeten Studie anhand klinisch relevanter Kriterien (z. B. Sichtbarkeit der Haupt- und Kolleteraläste, Größe der sichtbaren Arterien, etc.) durchgeführt. Zur Bestimmung der Interrater-Übereinstimmung wurde der Kappa-Test von Fleiss verwendet.

Ergebnisse DVA-Bilder lieferten ein 1,82 Mal höheres SNR als DSA (Medianwert, Q1-Q3-Intervall war 1,62 – 2 – 32). Die visuelle Auswertung zeigte, dass die DVA eine höhere Bildqualität als die DSA lieferte, da die Gutachter in 90,6% der Vergleiche die DVA den DSA-Bildern vorzogen. Die Interrater-Übereinstimmung lag bei 93,8% und der Kappa-Wert nach Fleiss bei 0,38 (p < 0,01).

Schlussfolgerungen Bei PAE verbessert die DVA-Bildgebung im Vergleich zur DSA-Bildgebung die Visualisierung anatomischer Strukturen durch eine signifikante Reduktion des SNR, wodurch die neue Technologie die Sicherheit und Wirksamkeit der Intervention verbessern könnte. Als zusätzlicher Vorteil könnte die beobachtete Qualitätsreserve der DVA auch die Möglichkeit bieten, die Strahlendosis und die Kontrastmittelmenge signifikant zu reduzieren.



Publication History

Article published online:
11 May 2021

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