Eine Magenverkleinerung oder ein Magenbypass können das Körpergewicht deutlich senken
und einen Typ-2-Diabetes im besten Falle beseitigen. Ob der Stoffwechsel auch langfristig
normalisiert bleibt, müssen Langzeit-Studien zeigen. Die Deutsche Gesellschaft für
Endokrinologie (DGE) hält es für wichtig, dass Patienten nach der Magenoperation ihren
Lebensstil ändern, um das neue Gewicht und eine verbesserte Diabeteskontrolle auf
Dauer zu halten.
Eine Diät mit Lebensstilmodifikation könnte einen Typ-2-Diabetes im Prinzip heilen
oder zumindest langfristig hinauszögern. „Den allermeisten Menschen gelingt es jedoch
nicht, ihr Körpergewicht auf Dauer um mehr als 5–10 % zu senken und die Lebensweise
nachhaltig zu verändern“, erklärt Prof. Dr. med. Andreas Schäffler, Direktor der Klinik
für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM).
OP zunächst erfolgreicher als Diät
Eine kürzlich in JAMA Surgery veröffentlichte Studie bestätigt diese Erfahrung. Keiner
der Teilnehmer, die über ein Jahr einer intensiven Diät folgten, konnte am Ende der
Nachbeobachtung auf seine Blutzuckermedikamente verzichten. Erfolgreicher waren die
Patienten, die sich einer Operation unterzogen. Die größte Wirkung erzielt ein Magenbypass.
„Die Patienten verloren fast 30 % ihres Körpergewichts und zwei Drittel konnten in
der Studie auf Diabetesmedikamente verzichten“, berichtet der Experte. Mit dem Magenband
verloren die Patienten laut Schäffler weniger als 20 % an Gewicht. Hier konnte auch
noch nach 3 Jahren ein Drittel auf Diabetesmedikamente verzichten. Magenband und -bypass
sind jedoch nur sinnvoll, wenn die Gewichtsreduktion auf Dauer erhalten bleibt. Dies
erfordert eine dauerhafte Umstellung der Ernährung und der Lebensweise. Erstere wird
teilweise durch den kleineren Magen erzwungen. „Die Patienten müssen aber zusätzlich
auf eine ausgewogene Ernährung achten“, sagt DGE-Mediensprecher Prof. Dr. med. Matthias
M. Weber von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Wenn diese Umstellung gelingt,
kann die Operation langfristig erfolgreich sein.
Dennoch gibt der DGE-Mediensprecher zu bedenken: „Wir wissen heute nicht, wie der
Körper nach 10 oder 20 Jahren auf die bariatrische Operation reagiert. Deshalb sollte
die Operation auch weiterhin nur Patienten mit schwerem Übergewicht und begleitenden
Risikofaktoren angeboten werden.“
Quelle: Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) auch unter www.endokrinologie.net.