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DOI: 10.1055/s-0041-108765
Stark wirksame und gut verträgliche Therapie der Gelenkschmerzen – Etoricoxib deckt breites Indikationsspektrum ab
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. November 2015 (online)
Die Inhibitoren der Cyclooxygenase-2, vulgo COX-2-Hemmer, haben die Schmerztherapie einen weiteren Schritt vorangebracht. Favorisiert werden vor allem jene Vertreter dieser innovativen Substanzklasse, die ein breites Einsatzspektrum abdecken. So ist bspw. Etoricoxib (Arcoxia®) zugelassen zur Behandlung symptomatischer Schmerzen bei Arthrose, rheumatoider Arthritis sowie Spondylitis ankylosans und darüber hinaus zur Behandlung akuter Schmerzen bei akuter Gichtarthritis und mäßig starken Schmerzen nach Operationen im Dentalbereich.
Die aus randomisierten, doppelblinden und kontrollierten Studien gewonnenen Daten attestieren Etoricoxib eine starke analgetische Wirksamkeit über 24 Stunden und überdies eine gute gastrointestinale Verträglichkeit. Zudem ist die tägliche Einmalgabe, die unabhängig von der Nahrungsaufnahme erfolgen kann, oft vorteilhaft für die Compliance von Patienten. In aller Regel kann bei der Therapie mit dem COX-2-Hemmer auf die begleitende Einnahme eines Protonenpumpen-Inhibitors verzichtet werden. Auch was die Behandlungskosten pro Tag anbelangt, bietet Etoricoxib gegenüber anderen Analgetika einen zählbaren Vorteil.
Starke Wirksamkeit bei Patienten mit Arthrose gesichert
In einer klinischen Studie mit einer Laufzeit von 12 Wochen, an der Patienten mit symptomatischen Schmerzen bei Arthrose teilnahmen, entfaltete die tägliche Einmalgabe von 30 mg Etoricoxib einen vergleichbar starken analgetischen Effekt wie die hochdosierte Gabe von dreimal täglich 800 mg Ibuprofen [ 1 ]. In einer randomisierten, doppelblinden und mit Parallelgruppen angelegten Studie mit aktiver Kontrolle und einer Laufzeit von 6 Wochen erwiesen sich einmal täglich 60 mg Etoricoxib und dreimal täglich 50 mg Diclofenac als gleich stark wirksam.
Diese Untersuchung umfasste 516 Patienten mit Gonarthrose und Koxarthrose. Die Wirksamkeit als primärer Endpunkt der Studie wurde anhand der WOMAC-Schmerz-Subskala beurteilt. Eine vergleichbar starke Analgesie wie einmal täglich 30 mg Etoricoxib entfaltete auch eine Tagesdosis von 200 mg Celecoxib. In 2 identischen klinischen Studien mit 1207 Patienten, die an Arthrose litten, zeigten täglich 30 mg Etoricoxib und täglich 200 mg Celecoxib eine ebenbürtige Schmerzlinderung über 26 Wochen [ 2 ].
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Die Number Needed to Treat sieht Etoricoxib im Vorteil
Mittels der Number Needed to Treat (NNT) werden in der klinischen Praxis verschiedene therapeutische Möglichkeiten miteinander verglichen. Aus einer niedrigen NNT lässt sich auf eine stärkere Wirksamkeit schließen. Inwieweit sich dabei die verschiedenen Analgetika unterscheiden, wurde in einer Metaanalyse überprüft. Sie basiert auf 7 randomisierten und placebokontrollierten Studien mit 3544 Patienten, die an Hüft- und/oder Gonarthrose litten. Die Resultate sprechen für sich: Um nach 2 Wochen auf der WOMAC-Skala eine Schmerzsenkung um mindestens die Hälfte zu erzielen, müssen lediglich 3,7 Patienten einmal täglich mit 60 mg Etoricoxib behandelt werden. Für 30 mg Etoricoxib beträgt die NNT 4,6, für 1000 mg Naproxen 4,1, für 200 mg Celecoxib 5,6 und für 2400 mg Ibuprofen 6,5.
Wie es um Wirksamkeit und Verträglichkeit von Etoricoxib und Diclofenac langfristig bestellt ist, signalisiert das erste Arthrose-Studienprogramm MEDAL (Multinational Etoricoxib and Diclofenac Arthritis Long-Term) mit den gepoolten Daten von 34 701 Patienten mit Arthrose und rheumatoider Arthritis. Sie waren zu Studienbeginn mit zahlreichen kardiovaskulären und gastrointestinalen Risikofaktoren belastet. Bislang ließ sich zwischen beiden Medikamenten keine Differenz feststellen, was das erste Auftreten kardiovaskulärer thrombotischer Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt und apoplektischem Insult betrifft [ 3 ].
Über die renovaskuläre Verträglichkeit wurden die MEDAL-Daten von 23 504 Patienten erhoben. Es stellte sich klar heraus, dass unerwünschte hypertensive Ereignisse unter beiden Analgetika für weniger als 3 % der Studienabbrüche verantwortlich waren. Doch 60 mg und 90 mg Etoricoxib zogen signifikant häufiger Studienabbrüche wegen unerwünschter Hypertension nach sich als 150 mg Diclofenac. Allerdings wies rund die Hälfte der Patienten bereits zu MEDAL-Beginn anamnestisch eine Hypertonie auf. Hepatische Ereignisse, die zum Studienabbruch zwangen, traten unter 60 mg und 90 mg Etoricoxib signifikant seltener auf als unter 150 mg Diclofenac [ 4 ]. Das ergaben 3 Studien, an denen Patienten mit Arthrose und rheumatoider Arthritis teilgenommen hatten.
Karl B. Filip, Landsberg am Lech
Quelle: Presseinformation der Grünenthal-Gruppe, Aachen, vom 6. Juli 2015.
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Literatur
- 1 Wiesenhütter CW et al. Mayo Clin Proc 2005; 80: 470-479
- 2 Bingham 3rd CD et al. Rheumatology 2007; 46: 469-507
- 3 McQuay HJ et al. Ann Intern Med 1997; 126: 712-720
- 4 Cannon et al. For MEDAL Steering Committee. Lancet 2006; 368: 1771-1781
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Literatur
- 1 Wiesenhütter CW et al. Mayo Clin Proc 2005; 80: 470-479
- 2 Bingham 3rd CD et al. Rheumatology 2007; 46: 469-507
- 3 McQuay HJ et al. Ann Intern Med 1997; 126: 712-720
- 4 Cannon et al. For MEDAL Steering Committee. Lancet 2006; 368: 1771-1781