physiopraxis 2016; 14(01): 62
DOI: 10.1055/s-0041-106951
mediathek
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Übungen für die Praxis – Neurorehabilitation

Contributor(s):
D Brötz

Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 January 2016 (online)

Zoom Image

Doris Brötz vermittelt in dem Buch „Übungen in der Neurorehabilitation“ Behandlungsvorschläge zu den wichtigsten neurologischen Krankheitsbildern wie beispielsweise Halbsei- tenlähmung, Parkinson-Syndrom, Multiple Sklerose, Ataxie und Querschnittslähmung.

Nach einem starken Start im Kapitel „Einführung in die Neurorehabilitation“, in dem die Autorin unter anderem Theorien zum Lernen und Verhalten herleitet und deren praktische Konsequenzen veranschaulicht, kann das Buch dieses Anfangsniveau leider nicht halten. Denn im Folgenden zeigt sie Übungen für verschiedene Krankheitsbilder zu Themen wie „basale Fähigkeiten“, „Gelenkmobilisierung“, „Muskelaktivierung“ und andere. Dabei hat das Buch eher Kochbuch-Charakter, was auch schon im Buchtitel mitschwingt. Zwar erläutert Doris Brötz zu jedem Krankheitsbild verschiedene Assessments und klinische Untersuchungen. Sie lässt den Leser jedoch im Unklaren, wie er die Therapie darauf aufbauend gestalten soll. Die Übungsauswahl erscheint dadurch eher pauschal. Erstaunlich ist auch, dass sowohl die pathophysiologischen Hintergründe der einzelnen Themen (z. B. Gleichgewicht) als auch die Behandlungsvorschläge relativ wenig auf umfangreicher Evidenz basieren.

Das Buch liefert viele Anregungen für die praktische Arbeit mit neurologischen Patienten. Es erinnert dabei allerdings eher an ein „Kochbuch“ mit pauschalen Behandlungsvorschlägen.

Martin Huber, MSc (Neurorehabilitation), Physiotherapeut und Dozent für Physiotherapie an der ZHAW Winterthur und an der Physiotherapieschule Konstanz