Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2015; 04(04): 307
DOI: 10.1055/s-0041-105009
Nachrichten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Warnung vor Fitness-Apps

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Publication Date:
17 August 2015 (online)

Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff hat vor Fitness-Apps gewarnt, die Gesundheitsdaten von Versicherten an deren Krankenkassen übermitteln. Solche Apps, die auf Smartphones und Tablets geladen werden oder sich auf sogenannten Smartwatches befinden, „erfassen zum Teil sehr sensible Gesundheitsdaten”, erklärte Voßhoff am Donnerstag in Berlin. Damit könnten Herzfrequenz, Trainingszustand, Essverhalten oder die komplette Krankengeschichte erhoben werden. Voßhoff forderte von Versicherten vor allem privater Kassen, nicht unbedacht mit ihren Gesundheitsdaten umzugehen. Die mit der Offenlegung der Daten verbundenen kurzfristigen, finanziellen Vorteile sollten gegen die langfristigen Gefahren abgewogen werden, erklärte die Datenschutzbeauftragte. Eine wachsende Zahl privater Krankenversicherungen bietet Apps an, durch die Versicherte Daten etwa über die Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen oder sportliche Aktivitäten übermitteln können. Die Versicherung Generali will ab kommendem Jahr in Deutschland einen Tarif anbieten, bei dem Kunden mit gesunder Lebensweise Rabatte oder Geschenke erhalten. Die mit solchen Versicherungstarifen angebotenen Vorteile klingen Voßhoff zufolge besonders für junge und gesunde Menschen verlockend. Prognosen über die künftige gesundheitliche Entwicklung der Versicherten könnten aber dazu genutzt werden, profilgenaue Angebote zu unterbreiten, das Leistungsspektrum entsprechend anzupassen oder künftige Risikozuschläge zu berechnen.