Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2015; 5(3): 190-195
DOI: 10.1055/s-0041-100658
Fachwissen
Schritt für Schritt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gefäßpunktionen mit Ultraschall – Sicher, schonend und schnell

Authors

  • Christina Kammerer

  • Ulrich Schwemmer

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Publication History

Publication Date:
27 July 2015 (online)

Abstract

Gefäßpunktionen gehören zu den Kernkompetenzen jedes klinisch tätigen Arztes. Während die Punktion peripherer Venen durch ihre oberflächliche Lage und die entsprechende Routine im klinischen Alltag meist problemlos gelingt, kann die Katheteranlage bei tiefer liegenden Gefäßen schwierig sein. In der Anästhesie und Intensivmedizin bewähren sich seit Jahren bettseitig verfügbare, leistungsstarke Ultraschallgeräte, die als ein hilfreiches Werkzeug bei der Anlage von zentralvenösen, periphervenösen und arteriellen Kathetern dienen und das Komplikationsrisiko senken. Durch die Zunahme multimorbider Patienten, gerinnungshemmender Substanzen und notfallmedizinischer Therapieoptionen ist die ultraschallgesteuerte Gefäßpunktionen auch in anderen Fachabteilungen hilfreich, um sicher und zügig einen funktionsfähigen Gefäßzugang zu schaffen. Dieser Artikel soll dem klinisch tätigen Arzt eine Übersicht und Anleitung zur Verwendung des Ultraschalls bei Gefäßpunktionen geben.

Kernaussagen

  • Die ultraschallgestützte Gefäßpunktion ermöglicht die Punktion unter Sicht und schont die Begleitstrukturen.

  • Blutgefäße sind sonografisch gut an ihrem Reflexmuster zu erkennen: Blut ist echoarm und erscheint daher im Bild schwarz. Außerdem sind Blutgefäße komprimierbar und lassen sich daher gut von festen Strukturen wie Lymphknoten oder Nerven unterscheiden.

  • Die Anatomie der zentralen Gefäße ist sehr variabel, sodass die rein Landmarken-gestützte Punktion mit Risiken behaftet ist. Mehrere Metaanalysen haben gezeigt, dass die ultraschallgeführte Punktion der V. jugularis interna der Landmarken-Technik überlegen ist.

  • Bei der ultraschallgesteuerten Anlage von Gefäßkathetern ist zwingend auf die erforderlichen hygienischen Maßnahmen zu achten, siehe die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert Koch-Instituts.

  • Besonders bei schwierigen Punktionsbedingungen profitieren sowohl Patient als auch Arzt vom Einsatz des Ultraschalls.

Ergänzendes Material