Hintergrund Die Stenose der Pulmonalklappe ist eine der häufigsten angeborenen Missbildungen
beim Hund. Je nach Schweregrad der Erkrankung kommt es infolge des erhöhten systolischen
Drucks zu einer konzentrischen Hypertrophie des rechten Ventrikels mit Reduktion des
enddiastolischen Volumens. In schwerwiegenden Fällen kann eine Minderperfusion des
hochgradig hypertrophierten Ventrikels mit Entstehung von ischämischen Herden auftreten.
Daraus folgt eine zusätzlich systolische Dysfunktion. Das Aufsprengen der Pulmonalklappe
im Rahmen der interventionellen Ballonvalvuloplastie gehört heute zur Standardtherapie
der hochgradigen Pulmonalstenose (PS).
Ziel der Studie Evaluierung der systolischen Funktion bei Hunden mit valvulärer PS verschiedener
Schweregrade und Vergleich mit einer gesunden Kontrollgruppe. Außerdem Vergleich der
systolischen Funktion vor und nach der Ballonvalvuloplastie.
Methoden Insgesamt 72 Hunde mit PS und 86 gesunde Hunde wurden pro- und retrospektiv echokardiografisch
untersucht. Dabei wurden diverse Parameter der rechtsventrikulären systolischen Funktion
(Speckle Tracking Strain/Strain Rate [S/SR], Tissue Doppler Velocity S‘ [TDI S‘],
Tricuspid Annular Plane Systolic Excursion [TAPSE], Fractional Area Change [FAC])
gemessen und zwischen der erkrankten Gruppe und der gesunden Kontrollgruppe verglichen.
Außerdem wurden 44 Tiere nach erfolgter Ballonierung der Pulmonalklappe nochmals echokardiografisch
untersucht.
Ergebnisse Hunde mit Pulmonalstenose zeigten in den meisten echokardiografischen Parametern
eine reduzierte systolische Funktion gegenüber den gesunden Kontrolltieren. Lediglich
der Global Longitudinal Strain (GLS) war zwischen den Gruppen unverändert. Auch konnte
eine Abnahme der systolischen Funktion mit steigendem Schweregrad der Pulmonalstenose
beobachtet werden. Nach erfolgreicher Ballonierung der PS zeigte sich eine Verbesserung
der Werte einiger systolischer Parameter (TDI S‘, FAC, SR).
Schlussfolgerung Hunde mit hochgradiger Pulmonalstenose weisen eine reduzierte rechtsventrikuläre
systolische Funktion auf.