Zielsetzung Gradgenaues Thermoheilverfahren (Hilotherapy®) verhindert, sekundär reaktiv eingesetzt (Sekündärprophylaxe), das Fortschreiten
der Chemotherapie-induzierten-Polyneuropathie (CIPN) und lindert bereits aufgetretene
Symptome.
Methodik 38 Patienten mit Symptomen der CIPN (Grad 1-3), nutzten die sekundäre, reaktive Hilotherapy® (srHT) zur Hand-Fußkühlung. Das benutzte Gerät (ChemoCare Hilotherm) ist gefüllt
mit demineralisiertem Wasser, ausgestattet mit Hand-Fuß-Manschetten und erlaubt eine
konstante, gradgenaue Kühlung.
Die Patienten kühlten Hände und Füße reaktiv (nach Auftreten von CIPN) für jede weitere
Taxan-haltige Chemotherapie bei einer Temperatur von 10-12°C. Die Kühlung erfolgte
30 Minuten vor bis 60 Minuten nach der Chemotherapie.
Nach jeder Chemotherapiebehandlung wurden Symptome der Polyneuropathie gemäß der CTCAE
Kriterien erfasst, die Nachhaltigkeit der Wirkung durch Langzeit FollowUp erhoben
(Patientenkontakte alle 3 Monate).
Ergebnisse Von 42 Patientinnen mit Taxan-haltiger Chemotherapie ohne primäre Kühlung der Extremitäten,
entwickelten 38 Patientinnen (90 %) Symptome der CIPN (Grad 1-3).
19 Patientinnen (50 %) zeigten sogar Toxizitäten von Grad 2/3.
Die CIPN begann ohne Kühlung bei 71 % der Patienten bereits im 1. und 2. Drittel der
Chemotherapiezyklen.
Die Patienten nutzten in Folge die srHT. Das Fortschreiten der CIPN konnte verhindert
werden, auch wurden bestehende Symptome noch währende der zytotosichen Therapie gelindert:
am Tag der letzten Chemotherapie gaben nurnoch 22 % der Patienten eine Grad 2-3 Toxizität
an (vs. 50 %). 4 Monate nach Abschluss der Chemotherapie wurde keine Grad 3 Symptomatik
mehr angegeben, 6 Patientinnen zeigten noch Grad 2 Toxizitäten.
Zusammenfassung Die sekundäre, reaktive Hilotherapie (Kühlung der Hände und Füße nach Auftreten erster
Symptome der CIPN) verhinderte das Fortschreiten der CIPN und zeigte eine Linderung
bereits bestehender Symptome (therapeutischetr Effekt).