Fragestellung Die Rolle des programmierten Zelltods in der Pathogenese der Osteoarthrose ist unklar.
Im Gegensatz zur Apoptose ist die Nekroptose mit dem Freiwerden von damage associated
molecular patterns (DAMPs), insbesondere von Nukleinsäuren, assoziiert. Wir beschäftigen
uns mit der Fragestellung, ob während der Pathogenese von post-traumatischer Arthrose
nekroptotischer Chondrozytentod stattfinden und entzündliche Veränderungen im hyalinen
Knorpel hervorrufen kann.
Methodik Humane und murine Traumaknorpelproben wurden immunhistochemisch auf das Vorhandensein
der Nekroptosemarker RIPK3, MLKL und p-MLKL untersucht. Nekroptose wurde in primären
murinen Chondrozyten in vitro chemisch induziert und die Viabilität mittels Thiazolyl
Blue Tetrazolium Blue (MTT)-Assay sowie die dsDNA Freisetzung mittels PicoGreen Assay
analysiert. Western blotting wurde zur Überprüfung der Ergebnisse verwendet. Des Weiteren
wurde die Zellmorphologie elektronenmikroskopisch untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Humane Knorpelproben zeigten nach intraartikulärer Fraktur 32,34%(±10,6%) RIPK3,
31,67%(±16,34%) MLKL und 75%(±23,32%) p-MLKL positive Chondrozyten. In murinen Knorpelproben
wurden nach manueller Fraktur 48,93(±12,9%) RIPK3 und 56,8%(±13,2%) MLKL positive
Zellen gezählt. Des Weiteren konnte im Medium nach Knorpeltrauma ein signifikanter
Anstieg an dsDNA gemessen werden. Mittels TNFa und ZVADfmk induzierte Chondrozytennekroptose
zeigte nicht nur einen ähnlichen dsDNA Anstieg im Medium, sondern auch einen Anstieg
von p-MLKL im Western Blot. Die Elektronenmikroskopie zeigte alle Phasen der Nekroptose
bei den untersuchten Chondrozyten inklusive des Ausstoßens von intrazellulärem Material.
Zusammenfassend konnten wir zeigen, dass Nekroptose nach Knorpeltrauma vorhanden ist
und möglicherweise über die Freisetzung von DAMPs und die Aktivierung von Pattern
Recognition Receptors zur Pathogenese der posttraumatischen Arthrose beiträgt.
Stichwörter Nekroptose, Arthrose, posttraumatische Arthrose