Fragestellung In der Vergangenheit war die radiologische Bildgebung von geringer Bedeutung in der
Diagnostik von Periprothetischen Infektion (PPI). Seit der Einführung von Metall-Artefakt-Reduzierten
Sequenzen (MARS) in der Magnetresonanztomographie (MRT) ist es möglich, das periprothetische
Weichteilgewebe besser zu beurteilen.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Genauigkeit der Analyse von Weichteilveränderungen
im MARS-MRT zur Unterscheidung von aseptischen Prozessen und PPI zu beurteilen.
Methodik Zwischen Januar und September 2019 wurde bei 45 Patienten mit Schmerzen bei einliegender
Hüft-TEP MARS-MRT’s mit einem 1,5 T Kernspintomographen unter Verwendung von Metall-Artefakt-Reduzierten
Sequenzen durchgeführt. Die Unterscheidung zwischen aseptischen Prozessen und PPI
wurde anhand der Definition von Periprothetischen Infektionen aus dem Jahr 2018 getroffen
(1).
Ergebnisse und Schlussfolgerung Geschichteter Aufbau (layering) der Neosynovia und Ödembildung in der umgebenden
Muskulatur waren mit einer Sensitivität von 100 % und einer Spezifität zwischen 63,0
und 75,0 % charakteristische Merkmale für periprothetische Infektionen. Die kombinierte
Spezifität und Sensitivität von geschichtetem Aufbau der Neosynovia und Ödembildung
in der umgebenden Muskulatur betrug 88,0 % bzw. 90,0 %. Mit einer Sensitivität von
90,0 % und einer Spezifität von 57,0 % war eine granulomatöse Synovitis hinweisend
für aseptische Prozesse.
Das MARS-MRT erscheint geeignet, um zwischen aseptischen Prozessen und periprothetischen
Infektionen zu unterscheiden. Weitere Studien mit größeren Fallzahlen müssen klären,
ob das MARS-MRT integraler Bestandteil der Standarddiagnostik zum Ausschluss von Periprothetischen
Infektionen der Hüfte sein kann.
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