Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(02): e46-e47
DOI: 10.1055/s-0040-1710741
Abstracts
Senologie

Mamma fistulans - Eine Blickdiagnose

M Wolf
1   Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
K Berner
1   Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
I Ge
1   Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
1   Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
T Erbes
1   Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Die Mamma fistulans ist eine klinische Blickdiagnose. Die Patient*innen berichten häufig von rezidivierenden Abszessen der Mamma, die nach konventioneller Inzision wiederkehren. In dieser Fallserie möchten wir auf das typische Krankheitsbild und die adäquate Operationstechnik mit entsprechendem Bildmaterial aufmerksam machen.

    Materialien/Methoden Eine retrospektiven Fallserie von Januar 2017 bis Januar 2020, Einschluss aller Patient*innen mit Mamma fistulans, die in der Universitätsfrauenklinik Freiburg eine Fistelgangexzision erhielten. Erhebung von soziodemographischen Daten, Dauer der Beschwerden, Anzahl der Voroperationen, Nikotinabusus und Auftreten von postoperativen Komplikationen/Rezidiven.

    Ergebnisse Im oben genannten Zeitraum konnten 13 Patient*innen (11 Frauen, 2 Männer) im Alter von 26 bis 58 Jahren (Median: 44 Jahre) eingeschlossen werden. Die Dauer der Beschwerden wurden mit 4-300 Monaten angegeben (Median: 39 Monate). In 11 Fällen trat die Erkrankung einseitig auf, in 2 Fällen beidseitig. In 2 Fällen handelte es sich jeweils um 2 Fistelgänge, alle anderen präsentierten sich mit 1 Fistelgang. Acht Patienten hatten bereits mindestens eine konventionelle Abszessspaltung erhalten (Operationen/voroperiertem Patient im Median: 2). 11 von 13 Patient*innen gaben einen Nikotinabusus an. In 3 Fällen erhielten die Patient*innen bei Mamillenretraktion zusätzlich zur Fistelgangexzision eine Nippeleversionsplastik. In 2 Fällen trat eine postoperative Wundheilungsstörung auf. In einem Fall mit einer beidseitigen Mamma fistulans kam es nach 4 Monaten zu einem beidseitigem Rezidiv.

    Zusammenfassung In Kenntnis der Blickdiagnose Mamma fistulans könnte eine frühzeitige Diagnosestellung mit der adäquaten operativen Therapie eine hohe Chance auf Heilung der Patient*innen bedeuten und somit die Beschwerdedauer deutlich verkürzen.


    #

    https://www.abstractserver.com/seno2020/uploads/62-COI-1581329464.pdf

    Publication History

    Article published online:
    24 June 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York