Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(02): e44
DOI: 10.1055/s-0040-1710734
Abstracts
Senologie

Rezeptorswitch unter endokriner Therapie bei primär ossär metastasiertem Mammakarzinom - Ein Fallbericht

L Stotz
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
N Ellenberger
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
C Hayo
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
S Findeklee
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
J Zimmermann
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
A Hamza
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
A Leingartner
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
EF Solomyer
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
J Radosa
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
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    Einleitung Hormon- und HER2neu-Rezeptorstatus gelten als prognostische Marker und Therapieangriffspunkte beim Mammakarzinom. Veränderungen bezüglich der Rezeptoren bei einem Rezidiv oder Metastasen sind daher von Bedeutung und treten in ca. 18 Prozent der Fälle auf (1).

    Fallvorstellung Wir berichten über eine 41-jährige Patientin mit einem primär ossär metastasierten, niedrig differenzierten Hormonrezeptorpositiven, HER2neu negativen NST Mammakarzinom (ER 8/12, PR 6/12, Ki67 30 %, Her2neu 2+, FISH negativ). Die Diagnose erfolgte als Zufallsdiagnose im Rahmen einer MRT Untersuchung aufgrund Lumboischalgien. Hier zeigte sich eine diffuse ossäre Metastasierung ohne Organfiliae. In der Mammasonographie zeigte sich ein 2,4 cm großer Tumor, sowie Nodalpositivität.

    Die frakturgefährdeten Wirbelkörper wurden primär orthopädisch durch dorsale Stabilisierung der BWK7 - LWK2 versorgt mit anschließender Radiatio mit einer Gesamtreferenzdosis von 30 Gy à 3 Gy.

    Parallel wurde eine systemische Therapie mit Palbociclib 125 mg, Goserelin 3,6 mg q4w, Fulvestrant 500 mg q4w und Denosumab 120 mg q4w initiiert.

    18 Monate nach Therapiebeginn zeigte sich eine Größenprogredienz des vorbekannten Lokalbefundes und ein neu aufgetretener mammärer Herdbefund. Die histologische Sicherung ergab ein mittelgradig differenziertes Hormonrezeptor positives, nun HER2neu positives Zweitkarzinom (ER 6/12 PR 0/12 ki67 10 % Her2 positiv). Die Umfelddiagnostik zeigte weiterhin ein stable disease.

    Daraufhin erfolgte die Therapieumstellung auf Paclitaxel 80 mg/m2 q1w und Trastuzumab 6 mg/kg und Pertuzumab 420 mg/kg q3w, worunter sich aktuell nach 12 Zyklen Paclitaxel eine partielle Remission beider Herde und ein weiterhin stabiler Befund der ossären Metastasen zeigt.

    Schlussfolgerung Dieser Fall verdeutlicht, die Bedeutung der histologischen Sicherung von Metastasen und neuaufgetretenen Herdbefunden auf Grund der potentiellen therapeutischen Implikation.


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    https://www.abstractserver.com/seno2020/uploads/58-COI-1581326618.pdf

    Publication History

    Article published online:
    24 June 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York