Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(02): e24
DOI: 10.1055/s-0040-1710707
Abstracts
Senologie

Morbus Crohn an der Brust

P Kiene
1   Agaplesion Markus Krankenhaus, Frankfurt am Main, Deutschland
,
V van Haasteren
1   Agaplesion Markus Krankenhaus, Frankfurt am Main, Deutschland
,
J Nölke
2   Agaplesion Markus Krankenhaus, Gynäkologie, Frankfurt am Main, Deutschland
,
H Schulze
3   Agaplesion Markus Krankenhaus, Innere Medizin, Frankfurt am Main, Deutschland
,
S Aulmann
4   OptiPath, Pathologie, Frankfurt am Main, Deutschland
,
M Thill
2   Agaplesion Markus Krankenhaus, Gynäkologie, Frankfurt am Main, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Präsentation der Behandlung eines extraintestinalen M. Crohn. Die nicht genital lokalisierten Hautveränderungen werden auch als metastasierter Crohn bezeichnet. (1,2). Dazu gibt es kein standardisiertes therapeutisches Vorgehen (3). Mit dieser Kasuistik wollen wir einen möglichen Weg aufzeichnen.

    Materialien 31j Patientin mit bekanntem Morbus Crohn. Die Symptomatik bestand seit einem Jahr. Unter Standard-Therapie des M. Crohns kam es kurzzeitig zur Besserung der Befunde. Nach externer histologischer Sicherung an der Brust erfolgte ein Off-Label-Use mit Tacrolimus oral. Bei fehlendem Erfolg kam es zur Vorstellung in unserem Brustzentrum.

    Methoden Weiterführende Diagnostik erfolgte mit Mammasonographie, retromammillärer cc-Stanze und Mamma-MRT. Wir begannen mit einer antibiotischen Therapie mit Ciprofloxacin für 10 Tage, dann stellten wir auf Metronidazol und Zink für weitere 14 Tage um (1). Bei einem Rückgang der Rötung und des Cutisödems terminierten wir die Operation.

    Ergebnisse Postoperative Histologie mit in der Literatur beschriebenen charakteristischen nicht verkäsenden Granulomen mit Langhansschen Riesenzellen in der Dermis (1).

    Zusammenfassung Trotz intensiver Evaluation ergab sich kein Hinweis auf eine M. Crohn-Manifestation an der Brust. Obwohl die Läsionen beim kutanen M. Crohn spontan abheilen können, tendieren sie zu einem chronischen Verlauf. Wenn die medikamentöse Therapie versagt kann die Operation zur lokalen Abheilung führen. Die Therapie muss interdisziplinär erfolgen. Sie ist langwierig und zeitaufwändig.


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    https://www.abstractserver.com/seno2020/uploads/93-COI-1581535804.docx

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    24. Juni 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York