Rofo 2020; 192(S 01): S19
DOI: 10.1055/s-0040-1703161
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrastverstärkte Ultra-Low-Dose-CT mit reduzierter Scan Range auf einem Dual-Source-Scanner der dritten Generation bei 0,56 mSv zur Erkennung von Lungenembolien.

A Brendlin
1   Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
A Othman
1   Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Ziel war es, die Bildqualität und diagnostische Genauigkeit eines Ultra-Low-Dose-Protokolls (ULD) mit reduzierter Scan Range bei Patienten mit Lungenarterienembolie-CT (LAE-CT) zu überprüfen.

    Material und Methoden Von einem Dual-Source-Scanner der 3. Generation wurden 82 konsekutive Patienten (64 ± 16 Jahre; 45 Frauen) mit LAE-CT eingeschlossen. Realistische Low-Dose Simulationen wurden verwendet, um Datensätze bei 25% Strahlendosis ADMIRE 3 und 5 mit originaler und reduzierter Scan Range zu erzeugen. Die effektive Strahlendosis wurde verglichen. Zur quantitativen Bildanalyse wurde das Bildrauschen verglichen. Alle Datensätze wurden von drei verblindeten Radiologen unabhängig voneinander auf Bildqualität, Diagnosesicherheit, sowie Vorhandensein/Fehlen von LAE überprüft. Die diagnostische Genauigkeit der ULD-Datensätze bei originaler und reduzierter Scan Range wurde anhand von Original-Dosis-Datensätzen als Referenzstandard berechnet.

    Ergebnisse Die mittlere effektive Strahlendosis des Low-Dose Protokolls mit reduzierter Scan Range entsprach bei 0,56 mSv 16% der Dosis des Standardprotokolls (3,55 mSv). Das Bildrauschen unterschied sich jeweils signifikant (p ≤ 0,001) zwischen den Originaldatensätzen (20,54 ± 3,37), 25% Admire 3 (16,31 ± 2,58) und 25% Admire 5 (12,19 ± 2,71). Die Bildqualität war in jeder Kategorie sehr gut (5; IQR 4-5) mit hoher Inter-Rater-Übereinstimmung für alle Datensätze (ICC ≥ 0,814, 95%CI 0,731-0,875). Auf Patientenebene wurden alle LAE Patienten in der Low-Dose CT korrekt erkannt ohne falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse (Sensitivität = 1 und Spezifität = 1). Auf Segmentbasis betrugen Sensitivität und Spezifität des ULD-Protokolls mit originaler Scan Range 0,954 und 0,984, mit reduzierter Scan Range 0,947 und 0,981.

    Schlußfolgerungen Die Kombination von mAs-Reduktion mit Scan Range Reduktion und iterativer Rekonstruktion ermöglicht es, die Strahlendosis von LAE-CT bei guter Bildqualität und hoher diagnostischer Genauigkeit auf bis zu 16% der Originaldosis (0,56 mSv) zu senken.


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