Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(04)
DOI: 10.1055/s-0039-3403401
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prophylaktische Salpingektomie im Rahmen der laparoskopischen Cholezystektomie (SaLCHE): Geht das?

Authors

    Uranitsch S²
  • G Tomasch

    1   Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, MedUni Graz
  • M Lemmerer

    2   Abteilung für Chirurgie, KH der Barmherzigen Brüder (BHB) Graz
    3   Univ.-Klinik für Chirurgie, MedUni Graz
  • S Oswald

    4   Abteilung für Chirurgie, KH der Elisabethinen Graz
  • C Schauer

    5   Abteilung für Gynäkologie, KH der BHB Graz
  • A M Schütz

    1   Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, MedUni Graz
  • B Bliem

    1   Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, MedUni Graz
  • P Lang

    5   Abteilung für Gynäkologie, KH der BHB Graz
  • G Rosanelli

    4   Abteilung für Chirurgie, KH der Elisabethinen Graz
  • F Ronaghi

    6   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, KH der BHB St.Veit/Glan
  • J Tschmelitsch

    7   Abteilung für Chirurgie, KH der BHB St.Veit/Glan
  • K Tamussino

    1   Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, MedUni Graz
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 April 2020 (online)

 
 

Einleitung: Die prophylaktische bds. Salpingektomie (PBS) zur Primärprävention des serösen Ovarialkarzinoms wird von der AGO/OEGGG und anderen Fachgesellschaften bei entsprechenden Frauen bei entsprechenden gynäkologischen Eingriffen empfohlen [1]. Eine Umfrage hat ergeben, dass auch Frauen vor einer elektiven nicht-gynäkologischen Operation eine PBS in Betracht ziehen würden [2]. Die SaLCHE Studie (SAlpingectomy at the time of Laparoscopic CHolEcystectomy) evaluierte die Durchführbarkeit der PBS im Rahmen der elektiven LCHE (ClinicalTrials.gov NCT03171467) [3], [4].

Material und Methode: Patientinnen ≥ 45a vor einer elektiven LCHE wurde nach genauer Aufklärung eine PBS angeboten. Patientinnen hatten eine Bedenkzeit von ≥ 7d. Wir erhoben u. a. Durchführbarkeit, OP-Zeiten, Repositionierung von Trokaren sowie Komplikationen.

Ergebnisse: Die PBS gelang bei 96/103 (93%) Frauen; bei 7 Frauen (7%) aufgrund von Verwachsungen nicht. Die durchschnittliche zusätzliche OP-Zeit betrug 13 Min. (4 – 45). Bei 84% (87) der Patientinnen musste kein Trokar umgesetzt werden. In 74% der Fälle wurde die PBS von Chirurgen, in 17% von Gynäkologen und in 6% gemeinsam durchgeführt. Es gab keine PBS-bedingten Komplikationen oder Wiederaufnahmen.

Schlussfolgerung: Eine PBS wird auch im Rahmen einer nicht-gynäkologischen Operation von Patientinnen akzeptiert und ist meist technisch möglich. Die Umsetzung eines solchen Prozederes braucht genaue Aufklärung und enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Eine PBS bei nicht-gynäkologischen OPs könnte eine Möglichkeit der primären Prävention des Ovarialkarzinoms sein.

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Abb. 1



 
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