Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(02): 219-226
DOI: 10.1055/s-0039-3402956
Wissenschaftliche Sitzung am 16. 10. 2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geburtsmedizin – Neonatologie – Psychiatrie: eine erweiterte Fallbesprechung

K Weißhaupt
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Publication Date:
21 February 2020 (online)

 
 

    Psychische Belastungen in der Schwangerschaft sind häufig, beispielsweise leiden bis zu 15% der Schwangeren an Depression. Selten dagegen sind akut-psychiatrische Krankheitsbilder, die einen geburtsmedizinischen und psychiatrischen Notfall darstellen. Psychiatrische Krankheitsbilder in der Geburtsmedizin betreffen Frauen im gebärfähigen Alter, im Mittel zwischen 20 und 40 Jahren. Die variablen Erkrankungen können neu auftreten, öfter sind es aber bestehende chronische psychiatrische Erkrankungen, die aus verschiedenen Gründen auch exazerbieren. Bei den Betroffenen kann eine Krankheitseinsicht fehlen, Schwangerschaftsvorsorge wird seltener wahrgenommen, es findet sich weniger Selbstfürsorge. Geburtsmedizinische Probleme ergeben sich u. a. aus Substanzgebrauch, einem erhöhten Risiko für Frühgeburtlichkeit, aus fetalen Wachstumsstörungen wie IUGR und einem erhöhten Risiko für intrauterinen Fruchttod. In der Fallbesprechung geht es um eine Schwangere mit einer schizoaffektiven Störung. Es wird die medizinische Dreiecksbeziehung zwischen Geburtsmedizin, Psychiatrie und Neonatologie beschrieben. Außerdem werden die juristischen und amtlichen Zuständigkeiten mit Betreuer/-in, Amtsgericht und Jugendamt beleuchtet. Die Blickwinkel wechseln zwischen schwangerer Patientin und Arzt/Ärztin, woraus sich ein komplexes Bild ergibt.


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    Interessenkonflikt

    keine Interessenkonflikte