Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S70
DOI: 10.1055/s-0039-1695992
Poster
Postersitzung – Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung von benignen und malignen Verdickungen des Omentums mittels Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) Imaging-Verfahren: eine retrospektive Analyse von n = 42 Patienten

C Trenker
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie, Marburg, Germany
,
C Michel
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie, Marburg, Germany
,
T Bleyl
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Gastroenterologie, Marburg, Germany
,
C Görg
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Gastroenterologie, Marburg, Germany
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Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Problemstellung:

    Omentale Verdickungen (OV) sind ein charakteristisches sonografisches Zeichen der Peritonealkarzinose, können jedoch auch bei nicht malignen Erkrankungen beobachtet werden. Ziel der Arbeit ist die Charakterisierung der Elastizität von benignen und malignen bedingten Verdickungen des Omentums mittels Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) Imaging-Verfahren.

    Patienten und Methode:

    Im Zeitraum von Oktober 2018- Februar 2019 wurden n = 42 konsekutive Patienten (n = 20 weibliche; n = 22 männliche) mit OV im B-Bild-Ultraschall (US) und mittels ARFI untersucht. Bei n = 26 Patienten lag eine maligne Grunderkrankung vor, n = 16 Patienten hatte keine aktive maligne Erkrankung. In n = 29 (69%) Fällen erfolgte eine histologische/zytologische Sicherung, in den restlichen Fällen erfolgte die Dignitätsbeurteilung der OV über den klinischen Verlauf. In der finalen klinischen Wertung bei Entlassung wurden n = 26 OV als maligne und n = 16 OV als benigne eingestuft (Histologie/Zytologie in n = 4 Fällen negativ trotz bildgebendem Verdacht einer Peritonealkarzinose). Es erfolgte eine retrospektive Analyse von B-Bild (Echogenität, Dicke (cm), Nachweis fokaler Läsionen)- und ARFI Daten der OV. Die Ergebnisse der final maligne (MOV) und benigne (BOV) definierten Gruppen wurden mittels Mann-Whitney-Test verglichen.

    Ergebnisse:

    Das verdickte Omentum stellt sich in n = 34 (81%; n = 18 MOV, n = 16 BOV) Fällen homogen echogen, in n = 2 (5%; n = 2 MOV) Fällen inhomogen echogen oder in n = 6 Fällen mit fokalen Läsionen dar (14%; n = 6 MOV). Azitesbildung konnte bei n = 20 Patienten (48%; n = 14 MOV, n = 6 BOV) beobachtet werden. Die durchschnittliche omentale Verdickung lag bei 2,3 cm (2,3 cm MOV; 2,3 cm BOV). In der Elastografie zeigte sich eine mittlere Elastizität der OV von 1,8 m/s (2 m/s MOV; 1,2 m/s BOV) (p = 0,14); eine mediane von 1,5 m/s (2 m/s MOV; 1,5 m/s BOV), bei einer mittleren Eindringtiefe von durchschnittlich 3,2 cm.

    Schlussfolgerungen:

    Omentale Verdickungen können maligner oder benigner Genese sein. Eine inhomogene Struktur des Omentums und knotige Veränderungen in der B-Bildsonografie sind Malignitätszeichen. BOV und MOV zeigen keine signifikanten Unterschiede in der Scherwellen-Elastografie. ARFI ist wenig hilfreich zur Dignitätsbeurteilung omentaler Verdickungen.