Einführung:
Im Zuge des technologischen Fortschritts sind mittlerweile auch komplexere Ultraschallgeräte
als portable Varianten verfügbar, womit sich Point-of-Care-Ultraschall (POCUS) Anwendungen
auch in der Akut- und Flächenversorgung umsetzen lassen. Insbesondere in der Anwendung
durch Hausärzte zeigt der Ultraschall allerdings qualitative Mängel. Zielstellung
des Sono-Teleconsulting ist die Anhebung der Qualität der mobilen Sonografie durch
eine Live-Konferenzschaltung zu einem Ultraschall-Experten.
Material und Methoden:
Das Sono-Teleconsulting (USTeleCon) ermöglicht nicht nur die reinen Ultraschallbilder
vom Anwender an einen Experten zu übermitteln, sondern gleichzeitig einen visuellen
Eindruck zum Patienten, die Führung des Ultraschallgerätes (Schnitt) sowie eine Sprachverbindung
in einer Live-Konferenz zwischen dem vor-Ort Behandler, dem Patienten und dem zugeschalteten
Experte zu ermöglichen. Dazu werden die Bilder aus dem Ultraschallgerät mit parallelen
Bilddaten einer weiteren Kamera synchronisiert, zusammengeführt und während der Ultraschalluntersuchung
live übermittelt.
Resultate:
Die erste klinische Erprobung wurde mit dem Handheld Ultraschallgerät der Fa. GE (Vscan
extend) erfolgreich umgesetzt. USTeleCon erlaubt dem Remote Experten neben der Führung
und Korrektur der Untersuchung auch den direkten Kontakt zum Patienten. Für die Remoteanbindung
werden derzeit mind. 2 Mbit Übertragungsgeschwindigkeit benötigt um eine minimale
Bildwiederholrate von 20 Frames pro Sekunde zu erreichen. Die entspricht etwa 1/3
der Bitrate einer 3G Anbindung mittels HSDPA Standard.
Abbildung:
Remote-Nutzerinterface des Sono-Teleconsulting. Dabei werden gleichzeitig Ultraschall-Bilddaten
(links), Videodaten von der Behandlung (rechts) und eine Audioverbindung live übertragen.
Abb. 1
Schlussfolgerung:
Das USTeleCon-Konzept zeigt, dass bei stabilen Netzverhältnissen (z.B. bereits bei
30% Auslastung einer 3G Mobilfunkanbindung eine Remote-Ultraschallkonferenz zwischen
dem ambulanten Anwender vor Ort und dem entfernt supervisierenden Experten technisch
umsetzbar ist. Im Rahmen des 5G-Ausbaus Brandenburg erfährt das Projekt breitere klinische
Erprobung.
Gefördert von Land Brandenburg, Forschungsprojekt digilog u. Research Program of GE
Co.