Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0039-1695888
Wertigkeit der Sonografie bei der Diagnostik der Appendizitis nach Untersucherqualifikation
Publication History
Publication Date:
28 August 2019 (online)
Fragestellung:
Die akute Appendizitis ist mit einer Inzidenz von 100/100,000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Ursache für einen viszeralchirurgischen Notfall-Eingriff und stellt in 21% aller Fälle die Ursache für ein akutes Abdomen dar. Die Diagnostik der Appendizitis ist nach wie vor eine Herausforderung. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Wertigkeit der Sonografie bei der Diagnostik der Appendizitis nach Untersucherqualifitkation zu evaluieren.
Material und Methode:
Die retrospektive Studie erfolgt im Zentralen Ultraschall des Universitätsklinikums Ulm im Zeitraum von August 2012 bis Mai 2018. Eingeschlossen wurden 386 Patienten (207 Frauen (53,6%) und 179 Männer (46,4%)) mit Verdacht auf eine akute Appendizitis oder dem Befund einer akuten Appendizitis, deren Bilddaten im digitalen Bilderarchivierungs- und Dokumentationssystem erfasst wurden.
Ergebnisse:
Bei den 386 in die Untersuchung eingeschlossenen Patienten konnte bei 265 (68,7%) histologisch eine Appendizitis bestätigt werden. Der Ultraschall zeigt allgemein eine Sensitivität von 83,19% und Spezifität von 85,00% (PPV: 91,26; NPV 72,86%) bei der Diagnostik der akuten Appendizitis. Bei der Sonografie durch erfahrene Ultraschall-Ärzte mit über 2500 Ultraschalluntersuchungen im Jahr zeigte sich eine Sensitivität von 90,70% bei einer Spezifität von 85,71% (PPV: 75,00%; NPV: 85,12%). Die Sonografie durch unerfahrenere Ärzte mit weniger als 2500 Ultraschalluntersuchungen im Jahr ergab eine Sensitivität von 81,42% bei einer Spezifität von 82,76% (PPV: 96,75%; NPV: 41,38%).
Schlussfolgerungen:
Die Sonografie ist ein gutes bildgebendes Verfahren zur Diagnostik der akuten Appendizitis. Es zeigt sich eine klare Untersucherabhängigkeit, abhängig vom jeweiligen Erfahrungsgrad.
#