Fragestellung:
Evaluation von Kompressionsmustern (Strain pattern, SP) mittels Zervix-Elastografie
als prognostischer Marker für eine Frühgeburt.
Material und Methode:
In dieser Fall-Kontroll-Studie wurden die Zervixlänge und Elastografiedaten (Kompressionsverhältnis
(Strain Ratio), Elastografie-Index und SP-Score) von 335 schwangeren Frauen (20. bis
34. Schwangerschaftswoche) mittels transvaginalen Ultraschalls erhoben. Die Werte
von 50 Frühgeburten wurden mit den Werten von 285 Normalgeburten als Kontrollgruppe
verglichen. Die Strain Ratio und der Elastografie-Index wurden kalkuliert, indem zwei
„Regions Of Interest“ (ROIs) parallel auf der vorderen Zervixlippe platziert wurden.
Die Strain Ratio wurde bestimmt, indem der höhere Strainwert durch den niedrigeren
dividiert wurde. Als Elastografie-Index wurde das Maximum der SP-Kurve definiert.
Den Elastografie-Bildern wurde je nach Kompressionsmuster ein neuer spezifischer SP-Score
zwischen 0 und 2 zugeordnet.
Ergebnisse:
Die Gruppe der Frühgeburten und der Normalgeburten zeigten unterschiedliche Werte
für den Elastografie-Index, den SP-Score und für die Zervixlänge (1,61 vs. 1,27, p
< 0,001; SP-Score von “2”: n = 31 (62%) vs. n = 36 (12,6%), p < 0,001; Zervixlänge
von 30,7 vs. 41,0 mm, p < 0,001). Der Elastografie-Index und der SP-Score waren mit
einer besseren Vorhersagekraft als die Zervixlängenbestimmung allein assoziiert (AUC
0,8059 (Area under the curve); AUC 0,7716; AUC 0,7631). Die Kombination aller Parameter
erwies sich als prognostisch besser als jeder einzelne Parameter für sich genommen
(AUC 0,8987).
Schlussfolgerung:
Ein höherer Elastografie-Index und SP-Score korrelierten mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko
und sind der Zervixlängenmessung als prädiktiver Marker überlegen. Eine Kombination
der Parameter könnte in Form eines „Zervix-Index“ für die Vorhersage einer Frühgeburt
Anwendung finden.