Einleitung:
Der Kapseldurchbruch von Lymphknotenmetastasen und das extrakapsuläre Wachstum (ECG)
sind mit einem schlechteren Überleben assoziiert. Wir konnten kürzlich zeigen, dass
ECG ein unabhängiger Prognosefaktor beim Magenkarzinom ist. Die Epithelial-mesenchymale
Transition (EMT) ist eng mit dem Metastasierungspotential maligner Tumore assoziiert
und die vermehrte Expression von EMT Markern geht somit mit einer erhöhten Aggressivität
einher.
Ziele:
Das Ziel dieser Studie war es, die Expression von EMT Markern beim Magenkarzinom,
die sich hinsichtlich ihres Lymphknotenmetastasenwachstums unterscheiden, zu untersuchen
und mit klinischen Daten zu korrelieren.
Methodik:
Das untersuchte Kollektiv beinhaltet 189 Patienten mit nodal positiven Magenkarzinomen,
die eine Magenresektion erhalten haben. Die Patienten wurden anhand des Wachstums
der Lymphknotenmetastasen entweder in intrakapsuläres (ICG) oder extrakapsuläres (ECG)
Wachstum eingeteilt. Vom Primärtumor wurde RNA isoliert und 96 EMT-assoziiert Gene
mittels RT2 Profiler PCR Array (Qiagen, Germany) analysiert.
Ergebnis:
68 Patienten (36%) wiesen ECG auf. Das mediane Überleben bei Patienten mit ECG betrug
16,21 Monate, Patienten mit ICG hingegegen erreichten 37,07 Monate (p < 0,001). Die
Genexpressionsanalyse zeigte, dass Tumore, die zu ECG geführt haben, signifikant differentiell
exprimierte Gene hatten. Drei EMT-assoziiert Gene (EGFR, PLEK2, SNAI1) sind signifikant
hochreguliert in der ECG Gruppe. Zumindest eine 2-fache Hochregulierung fand sich
bei elf Genen und eine zumindest 0,5-fache Runterregulierung zeigten drei Gene.
Schlussfolgerung:
Das extrakapsuäre Wachstum von Lymphknotenmetastasen ist mit einem schlechteren Überleben
assoziiert und gibt somit einen Hinweis auf die gesteigerte Aggressivität dieser Tumore.
Außerdem scheint die Hochregulation von EMT-Markern auf das gesteigerte Metastasierungspotential
hinzudeuten. Es sind noch weiterführende Studien notwendig, um die klinische Relevanz
dieser differentiell exprimierten Gene zu untersuchen.