Einleitung:
Das Verbundprojekt „Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Quartier“, soll
die gesundheitliche Lage in sechs Hamburger Quartieren, mit unterschiedlicher sozialer
Lage, untersuchen. Das Einwohnermeldeamt generierte pro Quartier eine randomisierte
Teilnehmerstichprobe. Die Befragung startete unter Anwendung verschiedener Strategien
der Informationsverbreitung und Teilnahmemotivierung, im Mai 2018. Der folgende Beitrag
stellt die angewandten Strategien und dessen Vor- und Nachteile vor.
Methoden:
Die Stichprobe bildeten pro Quartier 900 Bewohner*innen (Altersspanne von 18 bis 80
Jahren), wobei 150 durchgeführte Interviews für jedes Quartier als Zielgröße festgelegt
war. Hierfür wurden ca. 50 Interviewer*nnen vom Projektteam ausgebildet. Potenziell
Teilnehmende mussten der Quartiersstichprobe angehören, sie wurden postalisch über
das Projektvorhaben informiert und 1 Woche nach Versand durch die Intervierwenden
persönlich aufgesucht. Eine geringe Rücklaufquote zu Beginn führte zur Änderung der
Befragungs- und Kommunikationsstrategie. Es wurde u.a. ein wöchentlicher Quartiersstand
eingeführt, an diesem konnte die Stichprobenzugehörigkeit überprüft, ein Interview
durchgeführt und die neu eingeführte Aufwandsentschädigung von 10 €, ausgezahlt werden.
Ergebnisse:
Die Strategieänderung führte dazu, dass sich die Anzahl der durchgeführten Interviews
innerhalb von 2 Monaten mehr als verdreifachten (27 zu 106). Zum Dezember 2018 zählte
das Projektteam über 285 geführte Interviews aus den verschiedenen Quartiersstichproben.
Diskussion:
Der innovative Ansatz verschaffte einen breiteren Zugang zu den Bewohner*innen. Die
wöchentliche Präsenz am Interviewerstand steigerte das Projektbewusstsein. Partizipativ,
rekrutierten und motivierten sich die Bewohner*innen gegenseitig zur Teilnahme. Die
selektive Ansprache (Teilnehmerstichprobe) führte dazu, dass bei den Bewohner*innen
Interesse geweckt wurde, jedoch nur wenige zum Interview zugelassen werden konnten.
Dies sorgte vereinzelt für Unmut, erwies sich aber als gewinnbringendes Vorgehen für
tiefere Einblicke in die Quartiersstrukturen.