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DOI: 10.1055/s-0039-1694503
Netzwerk, Allianz, Partnerschaft oder doch Koalition? Scoping Review zu Begriffen intersektoraler Kooperation für Gesundheit
Publication History
Publication Date:
23 August 2019 (online)
Einleitung:
Laut Ottawa Charta verlangt Gesundheitsförderung ein intersektorales Zusammenwirken. In den vergangenen Jahrzehnten wurden vielfältige Typen intersektoraler Kooperation (ISK) für Gesundheit umgesetzt. Damit einhergehende terminologische Differenzierungen führen zunehmend dazu, dass Erkenntnisse dieses Feldes un- und missverständlich werden. Der Beitrag untersucht, welche Begriffe und Konzepte intersektoraler Kooperation für Gesundheit vorliegen.
Methode:
In einem 2018 durchgeführten Scoping Review wurde in PubMed, Web of Science und LIVIVO nach ab 2010 veröffentlichter Literatur zu ISK gesucht. Ergänzend wurden in einem iterativen Vorgehen einschlägige Internetseiten und Lehrbücher im Feld Public Health, Gesundheitsförderung und Soziale Arbeit einer Dokumentenanalyse unterzogen. Nach definierten Kriterien wurden Publikationen für Inhaltsanalysen ausgewählt. Die generierten Daten wurden einer bivariaten Analyse und Clusteranalyse unterzogen.
Ergebnisse:
Die Datenbanksuchen brachten 186 Treffer. Hiervon wurden 48 Publikationen inhaltsanalytisch untersucht. Die Dokumentenanalyse umfasste 128 Dokumente (Dokumentationen, Bücher, (unter)gesetzliche Regelungen). Für eine vertiefende Inhaltsanalyse konnten 51 Publikationen eingeschlossen werden. Als dominanter Begriff verwendeten 17 Publikationen Netzwerk, 12 Bündnis/Allianz, 7 Partnerschaft, 6 Kollaboration, 5 Koalition und 4 Kooperation. Die Verwendung dieser Bezeichnungen – mit Ausnahme von Netzwerk – korreliert mit dem Textgenre (p < 0,001 bis p = 0,023). Anhand Parameter zur Verwendung dieser Bezeichnungen wurden sieben distinkte Texttypen identifiziert, die mit dem Genre (Projektdokumentation, Fallbericht, Evaluationsstudie) und der Sprache (deutsch vs. englisch) dieser Texte korrelieren.
Diskussion:
Zur besseren Verständigung ist ein einheitliches Begriffsverständnis erforderlich. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund vorhandener Begriffsdefinitionen diskutiert. Es werden begründete Vorschläge für eine zu vereinheitlichende Terminologie formuliert.
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