Einleitung:
Gesundheit wird von unterschiedlichen Determinanten beeinflusst, dazu gehören Alter
und Geschlecht genauso wie die individuelle Lebensweise, das Gesundheitsverhalten,
Lebens- und Arbeitsbedingungen, Umweltfaktoren oder der Sozialstatus. Insbesondere
in Großstädten kann „die Gesundheit“ von BewohnerInnen demnach je nach Wohnort sehr
unterschiedlich ausfallen. Im Rahmen des Hamburger Verbundprojektes „Gesundheitsförderung
und Prävention im Setting Quartier“ wird daher ein Gesundheitsinformationssystem entwickelt,
welches gesundheitsrelevante Daten aus verschiedenen Datenquellen integriert, um den
Gesundheitszustand und die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen der Hamburger
Bevölkerung kleinräumig auf Ebene von sogenannten statistischen Gebieten abzubilden.
Methode:
Ziel im Rahmen eines Teilprojektes ist die systematische Erschließung und indikatorengeleitete
Auswertung von Routinedaten unterschiedlicher Dateneigner für eine derartige Gesundheitsberichterstattung.
Zu diesem Zweck werden neben Abrechnungsdaten der Krankenkassen u.a. anonymisierte
Einsatzdaten des Rettungsdienstes der Hamburger Feuerwehr erschlossen und hinsichtlich
ihres Nutzens bewertet.
Ergebnisse:
Verschiedene empirische Studien weisen darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen
Sozialstatus und z.B. Inanspruchnahme von Rettungsdienstleistungen besteht. Davon
ausgehend wurden soziallagensensitive Indikatoren für diesen Versorgungssektor entwickelt.
Erste Auswertungen der Einsatzdaten und ihre kleinräumige Darstellung erfolgen ab
Sommer 2019. Dabei wird geprüft, in welchem Umfang die gelieferten Daten für die weitere
Entwicklung des Informationssystems nutzbar sind.
Diskussion:
Die Betrachtung der verschiedenen Ausprägungen von Gesundheit und Inanspruchnahme
ist vor allem im Hinblick auf die Implementierung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
und Prävention sinnvoll. Da Einsatzdaten von Rettungsdiensten in der Versorgungsforschung
bisher kaum etabliert sind, stellen sie potentiell eine wertvolle Ergänzung für das
geplante Informationssystem dar. Der Beitrag befasst sich mit konzeptuellen Überlegungen
zur Integrierung der Rettungsdienstdaten und ersten Auswertungen dieser.