Einleitung:
Das Setting Schule gilt sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für das Schulpersonal
als ein zentraler Umsetzungsort für Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention.
Während im europäischen Raum verschiedene empirische Schätzungen zum Umsetzungsstand
der schulischen Gesundheitsförderung vorliegen, können für Deutschland aufgrund mangelnder
Daten nur unzureichend Aussagen getroffen werden.
Methode:
Vor diesem Hintergrund wurde eine Onlinestudie mit der Zielgruppe Schulleitung konzipiert,
bei der u.a. der Umsetzungsstand der schulischen Gesundheitsförderung mittels 14 Items
auf einer vierstufigen Antwortskala („stimme nicht zu“ bis „stimme voll zu“) erfasst
wurde. Seit 2013 konnte die Studie in den Bundesländern NRW (2013), Berlin (2014),
Schleswig-Holstein (2014), Niedersachsen (2015) und Hessen (2018) mit einer Gesamtstichprobe
von n = 5.006 umgesetzt werden.
Ergebnisse:
Über alle Bundesländer hinweg findet sich hinsichtlich der Stärkung gesundheitsförderlicher
Verhaltensweisen bei Schüler*innen der höchste Umsetzungsstand (trifft eher zu/voll
zu: 85%). Hingegen geben lediglich 32% der Schulleitungen an, regelmäßig Fortbildungen
zu gesundheitsrelevanten Themen anzubieten. Nach Dichotomisierung der Einzelitems,
Bildung eines Summenwertes (0 bis 14) und deren Kategorisierung zeigt sich für 42%
ein höherer Umsetzungsstand, während 39% einen mittleren und 19% einen geringen Umsetzungsstand
aufweisen. Dabei geben weibliche und Grundschulleitungen sowie Schulleitungen aus
NRW einen signifikant höheren Umsetzungsstand an.
Diskussion:
Letzten Schätzungen aus dem Jahr 2008 zufolge verfolgten etwa 14% der deutschen Schulen
einen ganzheitlichen Ansatz der schulischen Gesundheitsförderung. Die aktuellen Befunde
deuten auf einen deutlichen Zuwachs gesundheitsfördernder Schulen hin. Die Ergebnisse
erlauben die Identifikation von Bereichen, die einer weiteren Stärkung bedürfen (z.B.
Kompetenzbildung bei Lehrkräften).