Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S73-S74
DOI: 10.1055/s-0039-1688320
Poster
Insulinwirkung und Fettleber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unterschiedliche Fettspeicherung in verschiedenen Linien der Berliner Fettmaus assoziiert mit einer Varianz in der Insulinresistenz

D Hesse-Wilting
1   Humboldt Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
A Freiberg
1   Humboldt Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
M Sprechert
1   Humboldt Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
M Delpero
1   Humboldt Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
F Krause
1   Humboldt Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
A Schürmann
2   Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Experimentelle Diabetologie, Potsdam, Germany
,
D Arends
1   Humboldt Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
G Brockmann
1   Humboldt Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. Mai 2019 (online)

 
 

    Hintergrund und Fragestellung:

    Ein funktionierendes Fettgewebe trägt zur Vermeidung von ektopen Fetteinlagerungen und damit zu einem gesunden metabolischen Phänotyp bei. Die verschiedenen Inzuchtlinien der Berliner Fettmaus (BFMI) sind genetisch nah verwandt, weisen jedoch deutliche phänotypische Unterschiede auf. Linie BFMI861-S1 ist Insulin-resistent und adipös, während BFMI861-S2 trotz adipösen Hintergrunds Insulin-sensitiv bleibt.

    Methodik:

    Um zu überprüfen, ob dieser Unterschied durch Veränderungen in der Fettspeicherung verursacht wird, wurden das Fettgewebe und die Leber der beiden Mauslinien im Hinblick auf den Fettstoffwechsel untersucht.

    Ergebnisse:

    BFMI861-S1 weist im Vergleich zu BFMI861-S2 eine signifikant erhöhte Körpermasse auf (BFMI861-S1: 49,03 ± 0,68 g, BFMI861-S2: 35,83 ± 0,67 g, p < 0,001). Interessanterweise zeigt BFMI861-S1 keine höhere gonadale Fettgewebemasse (BFMI861-S1: 1,59 ± 0,14 g, BFMI861-S2: 1,55 ± 0,06 g), jedoch eine signifikant höhere Lebermasse gegenüber BFMI861-S2 (BFMI861-S1: 3,15 ± 0,15 g, BFMI861-S2: 1,71 ± 0,05 g, p < 0.001). Histologische Untersuchungen des gonadalen Fettgewebes ergaben, dass Linie BFMI861-S1 weniger, aber größere Fettzellen ausbildet. Die Expression von Genen, die im Fettstoffwechsel relevant sind (Fasn, Plin1, Srebf), war darüber hinaus im gonadalen Fettgewebe von BFMI861-S1 vermindert. In der Leber hingegen zeigte die Linie BFMI861-S1 eine verstärkte Fetteinlagerung (BFMI861-S1: 209,84 ± 24,43 µg Triglyzeride/µg Protein, BFMI861-S2: 110,03 ± 18,33 µg Triglyzeride/µg Protein, p < 0.005) begleitet von erhöhter Expression von Cd36 und Plin2.

    Schlussfolgerung:

    Diese ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Insulinresistenz der Linie BFMI861-S1 von einer ektopen Fetteinlagerung in der Leber verursacht sein könnte, welche möglicherweise durch einen Defekt der Fettspeicherung im Fettgewebe verursacht wird.


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