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DOI: 10.1055/s-0039-1688315
In der primären Prävention sind die neuen Blutdruckzielwerte keine Motivationshilfe zur Lebensstil-Änderung: Die PEP Family Heart Study
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. Mai 2019 (online)
Fragestellung:
Wir konnten nach einem Jahr ‚Controlled Lifestyle change' bei gesunden Erwach-senen eine Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils erreichen und wollten die Fragen beantworten, was die neuen Blutdruckrichtlinien (ESH/ESC 2018 bzw. (ACC/AHA 2017) bringen.
Methodik:
Wir haben dazu die neuen ESC/ESH (140/90 mmHg) Blutdruck-Zielwerte mit den neuen AHA/ACC (130/80 mmHg) vor und nach intensiver Lebens-Stil-Änderung bei 217 Männern (39,9 ± 5,1Jahre) und 283 Frauen (35,3 ± 4,0) verglichen. Übergewicht wurde definiert als ≥25 kg/m2. Alle Berechnungen erfolgten mit SPSS 21.
Ergebnisse:
Bei beiden Geschlechtern ging die Prävalenz der Hypertonie nach Lifestyle-Intervention zurück: Nach den europäischen Richtlinien von 34% auf 22,2% und nach den amerikanischen von 67,4% auf 53,2% bei unveränderten SBP- und DBP- Mittelwerten..Bei den Männern betrug die Verbesserung nach ESC 31,1% nach AHA nur 4,8%, während bei den Frauen die Hypertonie-Häufigkeit nach ESC um 41.3% und nach AHA um 4,8% abnahm.
Die Assoziation von Übergewicht und Hypertonie vor der lifestyle Intervention betrug nach ESC bei den Männern und Frauen 3,7 (1.2 – 12.2 CI 95%) und nach der Intervention nur noch bei den Frauen 3,4 (1,1 – 10,1 CI 95%), während nach AHA bei den Männern weder vorher noch nachher eine signifikante Beziehung bestand und bei den Frauen nur eine schwach signifikante (OR 1,8 (1,0 – 3,1 CI 95%).
Schlussfolgerungen:
Nach 1 Jahr gesunder Ernährung, erhöhten Freizeitaktivitäten und weniger Sitzzeiten unter Alltagsbedingungen war bei Anwendung der neuen AHA-Blutdruck-Richtwerte das Risikoprofil deutlich weniger verbessert als nach ESC-Richtlinien.
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