Fragestellung:
Immer mehr Diabetes-Patienten nutzen die Geräte für eine kontinuierliche Glukosemonitoring
(CGM) oder Flash-Glukosemonitoring. Einer der Hauptunterschiede zwischen CGM und FGM
ist die Notwendigkeit der Kalibrierung bei CGM, was mit einer weiteren Nutzung der
klassischen Blutzuckermessgeräte verbunden ist. Das Ziel dieser Studie war es, den
durchschnittlichen Tagesverbrauch der Blutzuckerteststreifen (BZTS) bei Diabetes-Patienten
vor und nach der Umstellung auf CGM/FGM zu ermitteln.
Methodik:
Anonymisierte Behandlungsverläufe von 534 erwachsenen Typ-1-Diabetes(T1D)-Patienten
und 618 Typ-2-Diabetes(T2D)-Patienten aus hausärztlichen und diabetologischen Praxen
in Deutschland (IMS® Disease Analyzer Datenbank), die im Zeitraum 01/2016 – 12/2017
erstmalig auf CGM/FGM eingestellt wurden (Indexdatum), wurden retrospektiv analysiert.
Der mediane Tagesverbrauch der Blutzuckerteststreifen innerhalb der 6 Monate vor Indexdatum
sowie 6 Monaten nach Indexdatum, wurde berechnet und nach Diabetes-Typ sowie separat
für CGM und FGM-Nutzer dargestellt.
Ergebnisse:
Der Grossteil der Patienten mit Einstellung auf eines der beiden Systeme verwendete
ein FGM (> 90%). Der mediane BZTS-Tagesverbrauch reduzierte sich in T1D-Patienten
mit FGM von 3 BZTS auf 0,5 BZTS, und bei T2D-Patienten mit FGM von 2,2 Teststreifen
auf 0,2 Teststreifen. Bei Patienten mit CGM konnte entweder keine signifikante Reduktion
des BZTS-Verbrauchs beobachtet werden (bei T1D von 3,7 BZTS auf 3,3 BZTS) oder sogar
eine leichte Erhöhung des Verbrauchs bei T2D (von 2,0 auf 2,9 BZTS).
Schlussfolgerungen:
In dieser retrospektiven Datenbankanalyse konnte eine deutliche Reduktion des BZTS-Verbrauchs
durch die Nutzung der FGM-Systeme beobachtet werden. Weitere Studien zu CGM/FGM-Systemen
sind dringend notwendig, insbesondere die Untersuchung der Verbesserung der HbA1c-Werte
sowie Reduktion der diabetischen Spätkomplikationen.