CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S379-S380
DOI: 10.1055/s-0039-1686839
Poster
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Prävalenz von multiplen Parotistumoren

R Thölken
1   Universität Augsburg, Augsburg
,
G Psychogios
2   Klinikum Augsburg, Augsburg
,
E Tsoures
2   Klinikum Augsburg, Augsburg
,
J Zenk
2   Klinikum Augsburg, Augsburg
› Institutsangaben
Universität Augsburg
 
 

    Einleitung:

    In der Regel treten Tumoren der Gl. parotidea singulär und einseitig auf. In der Bildgebung werden gelegentlich auch multiple Läsionen auf der gleichen oder der kontralateralen Seite beschrieben. Das Ziel dieser retrospektiven Analyse ist, die Häufigkeit von multiplen Tumoren der Gl. parotidea zu ermitteln.

    Patienten und Methoden:

    Zwischen Januar 2015 und Dezember 2016 wurde bei insgesamt 276 Patienten in unserer Abteilung eine Parotidektomie durchgeführt. Unter diesen Patienten wurden retrospektiv alle Fälle mit multiplen Tumoren in einer oder beiden Ohrspeicheldrüsen ermittelt. Dokumentiert wurde die Histologie (gut- oder bösartig), die Lokalisation (uni- oder bilateral) sowie der Zeitpunkt des Auftretens (synchron oder metachron) der Raumforderungen (RF).

    Ergebnisse:

    Unter den 276 Patienten, die eine Parotidektomie erhielten, wiesen 28 (10%) multiple Tumoren auf. In 15 (54%) Fällen, und damit bei den meisten Patienten, handelte es sich hierbei um uni- oder bilaterale Zystadenolymphome. In zwei (7%) Fällen wurde ein metachroner Tumor der Gegenseite identifiziert, einer davon mit jeweils unterschiedlicher Histologie auf beiden Seiten. Acht (23%) Patienten zeigten unilaterale synchrone Läsionen mit unterschiedlicher Histologie auf.

    Schlussfolgerung:

    Parotistumoren traten in 10% der Fälle multipel auf. Hierbei handelt es sich am häufigsten um Zystadenolymphome. Besonders wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass synchrone RF auch verschiedene Entitäten aufweisen können. Auch das gleichzeitige Vorkommen von malignen und benignen Läsionen ist möglich. Daher ist eine sorgfältige präoperative Untersuchung in der Regel mittels Ultraschall oder in Einzelfällen mittels MRT erforderlich. Eine histologische Sicherung aller Parotisläsionen ist in jedem Fall indiziert.


    #
    Rubens Thölken
    Universität Augsburg,
    Sauerbruchstr. 6, 86179
    Augsburg

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    23. April 2019 (online)

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