Einleitung:
Das Ziel dieser Studie war die Evaluation der Sensibilitätseinschränkung nach Parotischirurgie
bei gutartigen Tumoren in Abhängigkeit vom Erhalt des Nervus auricularis magnus (GAN)
und der Einfluss auf die krankheitsspezifische Langzeit-Lebensqualität (LQ).
Patienten und Methoden:
137 Patienten (65 Männer, 72 Frauen) nahmen an der Studie teil. Das Durchschnittsalter
zum Zeitpunkt der OP betrug 53 ± 12,8 Jahre. Die Patienten wurden in zwei Gruppen
aufgeteilt (GAN vs. nicht-GAN: erhaltener vs. nicht erhaltener Nerv) und sowohl die
kurzfristige (zwei Wochen) als auch die langfristige (mindestens fünf Jahre) postoperative
LQ retrospektiv gemessen. Das zweite, für Sensibilitätseinschränkung spezifische Item
des Parotidectomy Outcome Inventory-8 (POI-8) wurde dafür herangezogen. Der POI-8
in Gänze wurde zur Bestimmung der LQ verwendet.
Ergebnisse:
Die GAN-Gruppe zeigte kurzfristig postoperativ deutlich weniger Sensibilitätseinschränkung
als die nicht-GAN-Gruppe (2,82 vs. 2,16; p = 0,017). In beiden Gruppen verbesserte
sich die Sensibilität signifikant bis zur Langzeit-Erhebung (p < 0,001), wobei sich
eine Tendenz zur besseren LQ in der GAN-Gruppe zeigte. Der Unterschied in der Sensibilität
jedoch zeigte sich als nicht statistisch signifikant (1,71 vs. 1,31; p = 0,145).
Schlussfolgerung:
Obwohl operativ meist problemlos möglich, zeigten Patienten nach Erhalt des GAN nur
in der kurzfristigen Messung eine bessere Sensibilität im Operationsgebiet. Somit
verbesserte der Erhalt des GAN im Rahmen der Parotischirurgie bei benignen Tumoren
langfristig weder krankheitsspezifische Lebensqualität noch die Sensibilität im Operationsgebiet.