Einleitung:
Das Ziel dieser Studie war es, das Potential einer „Wait-and-scan“ Strategie bei metachronen
Zystadenolymphomen der Glandula parotidea (GP) zu evaluieren.
Methoden:
Retrospektive Analyse aller Patienten, die bei Zystadenolymphomen der GP in einem
universitären Speicheldrüsenzentrum zwischen 2000 und 2017 behandelt wurden. Alle
Patienten mit Verdacht auf metachronem Zystadenolymphom und einer Mindestbeobachtungszeit
von 12 Monaten wurden untersucht. Daten bezüglich der Wachstumsrate, Anzahl der metachronen
Läsionen sowie Auftreten einer Entzündungssymptomatik auf dem Boden einer metachronen
Läsion wurden erhoben.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 967 Patienten mit histologisch gesichertem Zystadenolymphom behandelt.
26 Patienten mit metachronen Tumoren wurden mittels „Wait-and-scan“ Strategie kontrolliert.
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 36,2 Monate. Metachrone Tumoren traten in
3/26 Fällen ipsilateral auf, in 22/26 Fällen kontralateral (84,6%) und auf beiden
Seiten in einem Fall (3,8%). Die mittlere Wachstumsrate pro Läsion betrug 15,4% pro
Jahr (-22,4% bis 157,7%/Jahr). Es konnten keine Anzeichen einer Entzündungssymptomatik
festgestellt werden.
Schlussfolgerung:
Die hohe Variabilität im Verhalten metachroner Zystadenolymphome weist auf die Notwendigkeit
einer individualisierten Herangehensweise, einer genauen Untersuchung der sonographischen
Merkmale sowie engmaschiger Kontrollen bei betroffenen Patienten hin.