CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S292
DOI: 10.1055/s-0039-1686242
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Otologie

Aktuelle Aspekte zum Managment intralabyrinthärer Schwannome einschließlich subtotaler Cochleoektomie und Hörrehabilitation mittels Cochleaimplantat

S Plontke
1   Universitäts-HNO-Klinik, Halle/S.
,
P Caye-Thomasen
2   Rigshospital Kopenhagen, Kopenhagen, Dänemark
,
C Strauss
3   Universitätsklinik für Neurochirurgie, Halle/S.
,
C Wickenhauser
4   Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Halle, Halle/S.
,
L Fröhlich
1   Universitäts-HNO-Klinik, Halle/S.
,
S Kösling
5   Universitätsmedizin Halle, Radiologie, Halle/S.
,
T Rahne
1   Universitäts-HNO-Klinik, Halle/S.
› Institutsangaben
 
 

    Einführung:

    Intralabyrinthäre Schwannome (ILS) sind eine seltene Differenzialdiagnose des Hörsturzes und Schwindels. International ist das Standardvorgehen vor allem ein abwartendes Verhalten. Wir berichten hier vom aktuellen Managament von ILS einschließlich der audiologischen Ergebnisse nach chirurgischer Tumorentfernung mittels partieller oder subtotaler Cochleoektomie.

    Methode:

    In einer eigenen Fallserie von 35 Patienten fanden sich die Tumoren 21-mal intracochleär, 3-mal intravestibulär, 3-mal intravestibulocochleär, 5-mal transmodiolär/transmakulär/transotisch (inklusive 2-mal mit Ausdehnung in den KHBW), 1-mal translabyrinthär, und 2-mal multilokulär. Bei 26 Fällen erfolgte die chirurgische Tumorentfernung, 22 Patienten erhielten eine gleichzeitige Cochleaimplantat(CI)-Operation.

    Ergebnisse:

    Eine chirurgische Tumorentfernung durch eine partielle oder subtotale Cochleoektomie ist prinzipiell auch mit Erhalt der Bogengangsfunktion realisierbar. In nahezu allen Fällen mit CI-Implantation war die Hörrehabilitation im Beobachtungszeitraum erfolgreich (mittleres Einsilbervestehen 70% bei 65 dB SPL nach 12 Monaten; 1 non-user). Erste Langzeitergebnisse mit mehreren Jahren Beobachtungsdauer zeigen ebenfalls gute Ergebnisse.

    Schlussfolgerungen:

    Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen mit diesem Patientkollektiv scheint eine frühzeitige operative Entfernung insbesondere intracochleär wachsender ILS sinnvoll, bevor diese die Cochlea komplett ausfüllen, einen weiteren Funktionsverlust verursachen (z.B. Gleichgewichtsstörungen zusätzlich zum Hörverlust) und/oder in den inneren Gehörgang vorwachsen. Die CI-Versorgung nach operativer Entfernung eines ILS stellt bei rechtzeitiger Indikationsstellung im Gegensatz zum abwartendes Verhalten einen sinnvollen Ansatz dar.


    #
    Prof. Dr. med. Stefan Plontke
    Universitäts-HNO-Klinik,
    Ernst-Grube-Str. 40, 06120
    Halle/S.

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    23. April 2019 (online)

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