CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S287
DOI: 10.1055/s-0039-1686197
Poster
Otologie

Können Patienten verlässlich ihre Tinnitusfrequenz mithilfe des rekursiven Matchings bestimmen?

D Korth
1   Universitätsklinikum Jena, Jena
,
A Wollbrink
2   Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse, Münster
,
R Wunderlich
2   Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse, Münster
,
D Ivansic
1   Universitätsklinikum Jena, Jena
,
O Guntinas-Lichius
1   Universitätsklinikum Jena, Jena
,
C Pantev
2   Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse, Münster
,
C Dobel
1   Universitätsklinikum Jena, Jena
› Author Affiliations
 
 

    Die Bestimmung der Tinnitusfrequenz ist eine Standardanforderung in klinischen Settings und wichtig für Forschungs- und Behandlungszwecke. Die Methode zur reliablen Bestimmung der Tinnitusfrequenz ist jedoch vieldiskutiert.

    Die Tinnitusfrequenz wurde von 117 Patienten mit chronischem Tinnitus mithilfe des iPod-basierten rekursiven Matchings bestimmt. Hierfür wurden Messungen zweimal am Tag an fünf aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Der Patient wird dabei instruiert, die Frequenz auszuwählen, die seinem Tinnitus am meisten ähnelt. Für die Vergleiche wird die Frequenzspanne 1 – 16 kHz in zwei gleichgroße Intervalle unterteilt. Abhängig vom Ergebnis werden neue Teilintervalle berechnet. Die kleinste Schrittweite ist 1/12 Oktave.

    Der Mittelwert und Median waren über alle Messungen hinweg fast identisch. Die Standardabweichung (SD) des Mittelwertes betrug weniger als 1/2 Oktave. In einem datengetriebenen Ansatz konnten wir Patienten identifizieren, die eine hohe Variabilität in ihren Messwerten aufzeigten. Dabei gab es Patienten (N = 5), deren SD über die zehn Messungen hinweg mehr als 2 SD (ungefähr 1/2 Oktave) von der mittleren SD der gesamten Stichprobe abwichen. Eine Untersuchung dieser individuellen Fälle ergab eine hohe Variabilität während der ersten beiden Messtage sowie das Vorhandensein von Oktavverwechslungen. Die systematische Reduktion von Messwiederholungen resultierte in geringfügig mehr Patienten mit einer hohen Abweichung vom Mittelwert und einer höheren Variabilität der gesamten Stichprobe.

    Zusammengefasst stellt sich repetitives rekursives Matching als vielversprechende Methode zur reliablen Bestimmung der individuellen Tinnitusfrequenz heraus, sowohl für Forschungs- als auch für Klinikzwecke.


    #
    Daniela Korth
    Universitätsklinikum Jena,
    Am Klinikum 1, 07747
    Jena

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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