Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S51-S52
DOI: 10.1055/s-0039-1685864
Abstracts
Onkologie

Erhöhte EVI1-Expression in HPV positiven HNSCC

C Idel
1   HNO Universität zu Lübeck, Lübeck
,
J Ribbat-Idel
2   Pathologie Universität zu Lübeck, Lübeck
,
S Perner
2   Pathologie Universität zu Lübeck, Lübeck
,
B Wollenberg
1   HNO Universität zu Lübeck, Lübeck
,
R Krupar
2   Pathologie Universität zu Lübeck, Lübeck
,
P Kuppler
2   Pathologie Universität zu Lübeck, Lübeck
› Institutsangaben

Clinical Scientist Programm der Universität zu Lübeck
 
 

    Einleitung:

    Ecotropic virus integration site 1 protein homolog (EVI1) ist als onkogener Transkriptionsfaktor bekannt. In vielen soliden Tumorentitäten ist eine hohe EVI1-Expression mit einer schlechten Prognose verbunden, wie z.B. im Prostatakarzinom. Wir beschreiben hier zum ersten Mal die Beteiligung von EVI1 in Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (head and neck squamous cell carcinoma, HNSCC).

    Material & Methoden:

    In einer Kohorte aus 333 primären HNSCC verschiedener Lokalitäten (82 HPV+, 251 HPV -) wurde Karzinomgewebe der Patienten in Tissue Micro Arrays zusammengefasst und immunhistochemisch mit einem Antikörper gegen EVI1 gefärbt. Die Tumorzell-Areale wurden markiert und dort die EVI1-Expression mit der Bildanalyse-Software „Definiens“ bestimmt. Die Expressionsstärke der p16-positiven HNSCCs wurde mit der der p16-negativen HNSCC mithilfe der Statistik-Software SPSS verglichen.

    Ergebnisse:

    Die EVI1-Expression in p16 positiven Karzinomen ist signifikant erhöht ist im Vergleich zu p16 negativen Karzinomen (p = 0.014).

    Schlussfolgerung:

    HPV positive Karzinome haben eine bessere klinische Prognose als HPV negative, eine Tatsache, die auch in der aktuellen 8. Auflage der TNM-Klassifikation berücksichtigt wurde. Unsere Ergebnisse einer erhöhten EVI1-Expression in den p16 positiven Karzinomen mit der besseren zu erwartenden Prognose gegenüber den p16 negativen Karzinomen stehen im Widerspruch zu den Ergebnissen zu anderen soliden Tumorentitäten, in denen eine erhöhten EVI1-Expression eine schlechtere Prognose anzeigt. In den nächsten Schritten wollen wir die EVI1-Expression im Rahmen der Metastasierung und Rezidivierung untersuchen und die molekularen Mechanismen zwischen der HPV-Infektion und der EVI1-Expression ergründen.


    Dr. med. Christian Idel
    HNO Universität zu Lübeck,
    Ratzeburger Allee 160, 23562
    Lübeck

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    23. April 2019 (online)

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