Einleitung:
Zirkulierende zellfreie methylierte Tumor-DNA im Blut von Krebspatienten eignet sich für die minimal-invasive Diagnostik. In der vorliegenden Studie haben wir die Anwendbarkeit der Plasma-Methylierung zur Bestimmung postoperativer Tumorresiduen (Primärtumor/Metastase) bei primär kurativ intendiert behandelten und des Therapieansprechens bei palliativ behandelten Patienten getestet.
Methoden:
In dieser prospektiven Studie wurden Patienten eingeschlossen, die (A, n = 100) sich einer kurativen Tumorexzision unterzogen haben oder (B, n = 20) palliativ chemo- oder immuntherapiert wurden. Blut wurde vor Therapiebeginn (A und B), 3 – 10 Tage postoperativ (A) und longitudinal bei jedem Therapiezyklus (B) entnommen. Die Methylierung von SHOX2 und SEPT9 im Plasma wurde mittels quantitativer PCR bestimmt und mit dem Ansprechverhalten und dem Krankheitsverlauf korreliert.
Ergebnisse:
Die Plasma-Methylierung korreliert signifikant mit der Tumorlast und geht nach Tumorexzision auf Normallevel (≤0,16%) zurück. Postoperativ erhöhte Plasma-Methylierung war mit einem frühzeitigen Rezidiv und einer ungünstigen Prognose assoziiert. Eine rapide Abnahme der Plasma-Methylierung war bei palliativ behandelten Patienten mit einem Ansprechen auf die Chemotherapie bzw. Immuntherapie assoziiert.
Schlussfolgerung:
Postoperativ erhöhte Plasma-Methylierung ist mit dem Vorliegen von Tumorresiduen assoziiert und ermöglicht die Identifizierung der Patienten, die von einer intensivierten Nachsorge oder adjuvanten Behandlung profitieren könnten. Bei palliativ behandelten Patienten sind dynamische Änderungen der Plasma-Methylierung mit dem Ansprechen auf eine medikamentöse Therapie assoziiert und könnten dazu herangezogen werden, das Therapieregime zu individualisieren.