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DOI: 10.1055/s-0039-1683634
Einfluss chronischer THC-Gaben auf die zerebrale Glukoseaufnahme in der Ratte
Publication History
Publication Date:
27 March 2019 (online)
Ziel/Aim:
Trotz der Verbreitung des Cannabis-Konsums existieren nur wenige Daten zur direkten Dosis-Wirkungsbeziehung insbesondere bei chronischer Anwendung. Ziel dieser experimentellen Studie war die Untersuchung des Effektes chronisch applizierter THC-Dosen auf die regionale Glukoseaufnahme im Rattenhirn mithilfe 18F-FDG.
Methodik/Methods:
10 Ratten in 3 Subgruppen erhielten 0,3; 1 und 3 mg/kg THC über einen Zeitraum von drei Wochen i.p. injiziert. Vor der ersten Verabreichung diente eine PET-Messung über den Zeitraum von 45 – 70 min p.i. zur Baseline-Bestimmung. Nach drei Wochen wurde die THC-Konzentration im Blut bestimmt und eine weitere PET-Messung durchgeführt. Für sieben Hirnregionen wurde die zerebrale Glukoseverbrauchsrate (MRGlu) mittels Patlak-Plot bestimmt. Korrelationen nach Pearson wurden für die Differenz „PET nach chronischer Injektion“ – „Baseline-PET“ und die THC-Konzentration im Blut berechnet. Für Gruppenvergleiche diente ein zweiseitiger t-Test für verbundene Stichproben (Baseline-PET vs. PET nach chronischer Injektion; a_lokal = 0,05/7).
Ergebnisse/Results:
Nach chronischer Gabe von THC lagen die Blutwerte zwischen 0,75 und 4,81 ng/ml und die Werte für die MRGlu waren erhöht. Eine starke Korrelation (0,7 ≤ r < 0,89) zwischen Blutkonzentration und Glukosemetabolismus zeigte sich für den Hippocampus und den Cortex cerebelli. Die Zusammenhänge für die restlichen kortikalen und subkortikalen Hirnregionen waren in ihrer Ausprägung moderat (0,40 < r < 0,69). Gruppenunterschiede zwischen Baseline-PET vs. PET nach chronischer Injektion waren für alle Hirnregionen signifikant.
Schlussfolgerungen/Conclusions:
Diese Studie zeigt, dass die chronische Stimulation von Cannabinoid-Rezeptoren die Glukoseaufnahme im Nervensystem beeinflusst. THC hat dabei insbesondere einen Effekt auf den Hippocampus und den Cortex cerebelli. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Erhöhung der MRGlu bei niedrigen THC-Konzentrationen – eine Information, die für zukünftige Verhaltensversuche relevant ist.
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