Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(02): 138
DOI: 10.1055/s-0039-1679115
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich der Ergebnisse bakteriologischer Kulturen aus Nasenausfluss, Nasenhöhle und Nasenbiopsie bei Hunden und Katzen mit nasalen Erkrankungen

T Niedenführ
1   Medizinische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München
,
B Schulz
1   Medizinische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publication Date:
23 April 2019 (online)

 
 

    Hintergrund und Ziel:

    Bei Hunden und Katzen mit chronischen Nasenerkrankungen mit bakterieller Beteiligung erfolgen häufig bakteriologische Untersuchungen (BU) aus Nasenausfluss, wobei die optimale Lokalisation für eine Beprobung unbekannt ist und manche Experten die Kultivierung von Nasenbioptaten empfehlen. Ziel der Studie war, BU-Ergebnisse von jeweils beidseitig entnommenem Nasenausfluss (NA), Nasenhöhlentupfer (NT) und Nasenbioptat (NB) bei Hunden und Katzen mit nasalen Erkrankungen zu vergleichen, um zu ermitteln, ob sich die Ergebnisse hinsichtlich Keimspektrum, Anzahl der positiven Kulturen und Anzahl der verschiedenen nachgewiesenen Spezies pro Probe unterscheiden.

    Material und Methoden:

    In die Studie wurden Patienten mit Nasenerkrankungen eingeschlossen, bei denen zur Abklärung eine Rhinoskopie durchgeführt wurde und die Indikation für eine Biopsie bestand. Im Rahmen der prospektiven Studie konnten 18 Hunde und 19 Katzen mit verschiedenen Erkrankungen der oberen Atemwege beprobt werden.

    Ergebnisse:

    Grunderkrankungen umfassten die Diagnose „chronische Rhinitis“ (n = 27), Neoplasie (n = 7) und Aspergillose (n = 3). Ein positives BU-Ergebnis für mindestens eine Bakterienspezies wurde aus NA bei 78% (links) und 84% (rechts), aus NT bei 95% (links) und 89% (rechts) und aus NB bei 89% (links) und 87% (rechts) nachgewiesen. Die Übereinstimmung hinsichtlich der nachgewiesenen Bakterienspezies in allen drei Lokalisationen lag bei 19%. Bei Tieren mit chronischen Rhinitiden stimmten die BU-Ergebnisse in allen drei Lokalisationen zu 11% überein.

    Schlussfolgerung:

    Die Übereinstimmung zwischen BU-Befunden aus den drei Lokalisationen ist gering, sodass die Lokalisation der Probenentnahme ein BU-Ergebnis und damit eine mögliche Antibiotikatherapie signifikant beeinflussen kann.


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