Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(02): 137-138
DOI: 10.1055/s-0039-1679114
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Glukoseantwort insulindysregulierter Pferde nach intravenöser Insulinapplikation

F Frers
1   Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
J Delarocque
1   Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
J Rehage
2   Klinik für Rinder, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
K Huber
3   Institut für Nutztierwissenschaften, Fakultät Agrarwissenschaften, Universität Hohenheim, Stuttgart
,
K Feige
1   Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
T Warnken
1   Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

 
 

    Hintergrund und Ziel:

    Der Begriff Insulindysregulation (ID) stellt eine Zusammenfassung verschiedener Parameter, wie nüchterne Hyperinsulinämie, eine pathologisch hohe postprandiale Hyperinsulinämie sowie eine periphere Insulinresistenz (IR) dar. Ziel dieser Studie war, die verschiedenen Parameter der ID näher zu charakterisieren und einen möglichen Unterschied zwischen ID und IR aufzuzeigen.

    Material und Methoden:

    Bei 12 Islandpferden im mittleren Alter von 19,9 ± 3,9 Jahren, einem mittleren Gewicht von 372,6 ± 28,3 kg und einem Body Condition Score von im Mittel 6,6 ± 0,8 wurden ein oraler Glukosetest (OGT) sowie ein Insulin-Stimulationstest (IST) durchgeführt. Für den OGT wurde allen Pferden 1 g/kg Körpergewicht (KGW) Glukose per Nasenschlundsonde verabreicht und die Serum-Insulinkonzentration zum Zeitpunkt 120 Minuten bestimmt. Pferde mit einem Insulinwert ≥110µIU/ml wurden als insulindysreguliert charakterisiert. Im IST wurde allen Pferden 0,1 IU/kg KGW Insulin intravenös verabreicht und die Plasma-Glukosekonzentration nach 0, 10, 15, 30, 60, 90, 120, 150 und 180 Minuten bestimmt.

    Ergebnisse und Diskussion:

    Die Serum-Insulinkonzentrationen während des OGT differierten zwischen insulinsensitiven (n = 6) und insulindysregulierten (n = 6) Pferden signifikant (p = 0,04). Im Rahmen des IST konnte zwischen beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied im Abfall der Plasma-Glukosekonzentration beobachtet werden (p = 0,91). Dieser Abfall der Glukosekonzentration gilt als Indikator für die Insulinsensitivität und somit als Mittel der Wahl für die Diagnose einer IR. In Hinblick auf die Ergebnisse des IST können insulindysregulierte Pferde somit nicht sicher anhand des IST identifiziert werden, sodass insulindysregulierte Pferde nicht zwangsweise gleichzeitig insulinresistent sein müssen. Folglich kann ein alleiniger Test auf eine IR nicht sicher zur Identifikation insulindysregulierter Pferde herangezogen werden.


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