Hintergrund Aktuelle Studienergebnisse haben gezeigt, dass eine initiale duale Kombinationstherapie
mit Endothelinrezeptorantagonisten (ERA) und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (PDE5i)
bei Patienten mit neu diagnostizierter pulmonal arterieller Hypertonie (PAH) mit einer
Reduktion der Morbiditäts- und Mortalitätsereignisse einhergeht. Es liegen jedoch
keine Daten über die Auswirkungen dieses Ansatzes auf die Hämodynamik vor, und es
bleibt unklar, ob eine schnelle sequenzielle Kombinationstherapie ebenfalls wirksam
ist.
Ziele Erfassung der Auswirkungen einer früh-sequenziellen Kombinationstherapie mit PDE5i
und ERA auf die Hämodynamik – gemessen per Rechtsherzkatheter (RHK) – sowie auf klinische
Parameter während des frühen Follow-up.
Methoden 40 Patienten mit neu diagnostizierter PAH wurden mit PDE5i oder ERA behandelt, gefolgt
von der Hinzunahme der jeweils anderen Wirkstoffklasse innerhalb von 4 Wochen. Alle
Patienten unterzogen sich initial und während des frühen Follow-up einem RHK.
Ergebnisse Die mittlere Zeit von Diagnosestellung mittels initialem RHK und Verlaufs-RHK betrug
8 ± 2 Monate. Unter Therapie zeigten sich eine substanzielle Verringerung des mPAP
(50,5 ± 2,2 auf 38,4 ± 1,8 mmHg; −23,9%) sowie des PVR (11,3 ± 0,9 auf 5,9 ± 0,5 WU;
−48,4%), der Herzindex nahm signifikant zu (2,1 ± 0,1 auf 2,8 ± 0,1 ml/min/m²; +33,2%)
(alle p < 0,01). Diese hämodynamische Verbesserung korrelierte mit verbesserten klinischen
Parametern, einschließlich 6MWD (336 ± 24 auf 404 ± 22 m; p < 0,05), NTproBNP (1,432 ± 290
auf 561 ± 100 ng/l) und WHO-FC. Diese Effekte zeigten sich sowohl bei Patienten ohne
(n = 29) als auch mit kardiovaskulären Komorbiditäten (BMI > 30 kg/m², Bluthochdruck,
Diabetes, KHK [≥ 3]; n = 11), obgleich der Baseline-PVR bei PAH-Patienten mit Komorbiditäten
niedriger (7,9 ± 0,8 vs. 12,7 ± 1,1 WU) und die PVR-Reduktion weniger ausgeprägt war
(−35,0% vs. −51,9%), im Vergleich zu Patienten ohne Komorbiditäten.
Fazit Die früh-sequenzielle Kombinationstherapie mit PDE5i und ERA verbessert innerhalb
weniger Monate substanziell die pulmonale Hämodynamik. Dieser Effekt korrelierte mit
prognostisch bedeutsamen klinischen Parametern und zeigte sich sowohl bei Patienten
ohne als auch bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren, wenngleich auch in
geringerem Ausmaß.