Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1677987
Freie Vorträge (FV DGP 4) – Sektion Kardiorespiratorische Interaktion
Kardiorespiratorische Interaktion: Imaging und Functioning
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Determinanten einer reduzierten maximalen Sauerstoffaufnahme bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung

S Keymel
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie
,
D Weber
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie
,
A Hemat
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie
,
M Kelm
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie
,
S Krüger
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Hintergrund Die Belastbarkeit eines Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) bestimmt Lebensqualität und Symptomatik der Patienten. Kardiovaskuläre Komorbiditäten wie die koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen sind ebenso symptomatisch und prognostisch relevant.

    Material und Methoden Es wurden 25 Patienten mit stabiler COPD GOLD I – III untersucht. Es erfolgte eine funktionelle kardiale und pulmonale Charakterisierung einschließlich Spiroergometrie. Die Studiengruppe wurde nach der Sauerstoffaufnahme bei der maximalen Belastung (VO2peak) normiert auf das Körpergewicht in 2 Gruppen mit niedriger Leistungsfähigkeit (n = 12; VO2peak < 14 ml/min*kg) und hoher Leistungsfähigkeit (n = 13; VO2peak > 14 ml/min*kg) eingeteilt. Alter (66 ± 8 vs. 68 ± 9 Jahre; p = 0,51) und Geschlecht (weibliches Geschlecht 50 vs. 31%; p = 0,43) waren vergleichbar.

    Ergebnisse Patienten in der Gruppe mit niedriger Belastbarkeit zeigten eine stärkere Symptomatik (CAT 24 ± 7 vs. 15 ± 8 Punkte; p = 0,01). Die FEV1 war in beiden Gruppen vergleichbar (55 ± 17 vs. 62 ± 17%pred.; p = 0,30). Hingegen war bei Patienten mit niedriger Belastbarkeit ein höheres NTproBNP nachweisbar (664 ± 506 vs. 237 ± 247 pg/ml; p = 0,01) und es bestand signifikant häufiger Vorhofflimmern (50 vs. 0%; p = 0,01) als bei Patienten mit hoher Leistungsfähigkeit. In der univariaten Analyse zeigten sich Korrelationen zwischen VO2peak und NTproBNP (r = −0,486; p = 0,016), FEV1 (%pred.) (r = 0,397; p = 0,050) und Residualvolumen (%pred.) (r = −0,515; p = 0,008). In der multivariaten Analyse wurden NTproBNP und Residualvolumen (%pred.) als unabhängige Prädiktoren für VO2peak identifiziert.

    Schlussfolgerung Bei Patienten mit stabiler COPD ist bei einer niedrigen Belastbarkeit in der Spiroergometrie ein erhöhtes NTproBNP als Marker einer Herzinsuffizienz nachweisbar. Es ist zu prüfen, ob durch Screening auf kardiale Komorbiditäten zur frühzeitigen Detektion und Behandlung kardialer Komorbiditäten Symptomatik und Prognose von Patienten mit COPD verbessert werden können.


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