Phlebologie 2018; 47(06): 352-362
DOI: 10.1055/s-0038-1675460
Übersichtsarbeiten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anatomie des oberflächlichen Venensystems des Beines

Artikel in mehreren Sprachen: deutsch | English
E. Brenner
1   Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
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Korrespondenzadresse

Ao.Univ.Prof. Dr.med.univ. Erich Brenner, MME(Bern)
Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie
Medizinische Universität Innsbruck
Müllerstrasse 59, 6020 Innsbruck
Österreich
Telefon: +43–512–9003–71121   

Publikationsverlauf

Eingegangen: 03. September 2018

Angenommen: 26. September 2018

Publikationsdatum:
25. Januar 2019 (online)

 

Zusammenfassung

Das oberflächliche Venensystem des Beines beginnt mit den epifaszialen Venen, das sind die diversen Venennetze der Subkutis, die Vv. saphenae accessoriae, die V. epigastica superficialis, die V. circumflexa ilium superficialis und die Vv. pudendae externae. Diese münden in die beiden intrafaszialen Venen, die V. saphena magna und die V. saphena parva ein. Diese wiederum münden in das tiefe Ve-nensystem ein, die V. saphena magna konstant im Hiatus saphenus, die V. saphena parva in etwas mehr als zwei Dritteln der Fälle in der Fossa poplitea. Zudem bestehen zahlreiche Verbindungen zwischen oberflächlichem und tiefem Venensystem über die Vv. perforantes. Die oberflächlichen Venen stehen untereinander über Vv. communicantes in Verbindung. In den oberflächlichen Venen finden sich zahlreiche parietale Klappen, zumeist mit zwei, in kleineren und kleinsten Venen auch mit nur einem Klappensegel. An der Mündung der V. saphena magna kann sich zudem eine ostiale Klappe, Astklappe, befinden. Die Wand der oberflächlichen Venen besitzt den typischen dreischichtigen Aufbau mit einer Tunica intima, einer Tunica media und einer Tunica externa. Die Tunica intima besitzt, zumindest in der V. saphena magna nachgewiesen, eine Membrana elastica interna. In der Tunica media finden sich innen longitudinal angeordnete Bündel glatter Muskulatur, nach außen gefolgt von dichten Bündeln zirkulär angeordneter glatter Muskulatur. In der Tunica externa können ebenfalls noch längsgerichtete Muskelfaserbündel zu finden sein. Sowohl die V. saphena magna als auch die V. spahena parva liegen in einer eigenen Faszienhülle, deren Boden von der Fascia cruris bzw. der Fascia lata und deren oberflächliches Blatt von der jeweiligen Fascia saphena gebildet wird. Innerhalb dieser „Saphenous Compartments” werden die jeweiligen Venen durch Ligamenta saphena seitlich verankert. Etwa 60 großvolumige, klinisch bedeutende Vv. perforantes verbinden das oberflächliche mit dem tiefen Venensystem. Zumindest eine Klappe in einer V. perforans verhindert dabei einen Rückstrom aus dem tiefen Venensystem.



Interessenkonflikt

Nach Angaben der Autoren bestehen keine Interessenkonflikte.


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