Zielsetzung:
Untersucht wurde eine 37-jährige IVG/0P (2 Früh-, 1 Spätabort), die sich mit präexistenten
Hypertonus, Hyperlipidämie und chronischer Niereninsuffizienz, sowie Z.n. Thromboembolie
mit akutem Hinterwandinfarkt und kardiogenem Schock in der Frühschwangerschaft in
der 7. SSW vorstellte. Dargestellt wird das erweiterte Monitoring der Schwangerschaft
anhand angiogener Marker bei Hochrisikopatientin.
Methoden:
Zur engmaschigen Überwachung erfolgte bereits in der Frühschwangerschaft eine intensive
Anbindung mit Monitoring und Risikostratifizierung. Eine stationäre Aufnahme zur ANS
erfolgte in der 23+6. SSW.
Zum Monitoring gehörten CTG- und Ultraschall-Überwachung, regelmäßige Bestimmung der
angiogenen Marker (LDL, HDL, Cholesterin, Triglyzeride, Transaminasen, Kreatinin,
sFlt-1/PIGF), BZ- und RR-Tagesprofile, und Echokardiografien bzw. EKG- Untersuchungen.
Ein APL-Syndrom konnte laborchemisch nicht nachgewiesen werden. Eine konsiliarische
Mitbetreuung erfolgte durch die Gerinnungsambulanz sowie durch die Diabetologen nach
Entwicklung eines GDM. Eine progrediente Cervixinsuffizienz wurde konsequent antibiotisch
behandelt. Aufgrund des hohen kardiovaskulären Risikos, der vorbestehenden Hyperlipidämie,
des Risikos einer Pankreatitis, sowie einer Präeklampsie und IUGR wurde ab der 20.
SSW mit Pravastatin 20 mg 0 – 0-1 als individueller Versuch therapiert.
Ergebnisse:
In der 37+2. SSW wurde die Patientin elektiv per Sectio entbunden. Die sFlt-1/PlGF
Ratio war bis zu diesem Zeitpunkt über den gesamten Schwangerschaftsverlauf stabil
< 38. Der Junge wog 2270 g entsprechend < 3. P. pH: 7,25. APGAR. 9/10/10. Entlassung
aus der Kinderklinik im Alter von 7 Tagen.
Diskussion:
Dieser Case Report zeigt, dass ein gutes Monitoring innerhalb einer Hochrisikokonstellation
unter Hinzuziehung der angiogenen Marker sFlt-1/PlGF maßgeblich für Sicherheit im
Therapiemanagement sorgt und so zum verbesserten Outcome der Schwangeren und des Neugeborenen
im Sinne eines optimierten interdisziplinären Managements und Prolongation der Schwangerschaft
beiträgt.